Heidelberger Althistoriker erhält Heinz Maier-Leibnitz-Preis

Dr. Sebastian Schmidt-Hofner, Althistoriker der Universität Heidelberg, erhält den Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2010 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die DFG würdigt damit seine international ausgewiesenen Leistungen zur Erforschung der Spätantike.

Der Preis, der mit 16.000 Euro dotiert ist, gilt als wichtigste Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland und wird an junge Forscher mit herausragender Qualifikation und einem eigenständigen wissenschaftlichen Profil vergeben. Dr. Schmidt-Hofner lehrt und forscht am Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik der Ruperto Carola.

Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft betont, ist Sebastian Schmidt-Hofner „einer der vielversprechendsten Nachwuchswissenschaftler im Bereich der Alten Geschichte mit hoher internationaler Reputation“. Zur Erforschung der Spätantike habe der Historiker bereits in seiner Dissertation Grundlegendes geleistet, heißt es in der Begründung des Auswahlausschusses. In seiner Doktorarbeit stellt er Gesetzestexte in einen breiteren soziopolitischen Kontext und ermöglicht damit vielschichtige Interpretationen dieser wichtigsten spätantiken Quellengattung. Aktuell befasst sich Dr. Schmidt-Hofner mit der Raumordnung in den Kulturen des archaisch-klassischen Griechenlands. Dabei nutzt der 33 Jahre alte Wissenschaftler erstmals systematisch die Methoden der modernen Raumsoziologie in seinen Forschungsarbeiten zu antiken Gesellschaften.

Sebastian Schmidt-Hofner, Jahrgang 1977 studierte als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes Klassische Philologie und Alte Geschichte in München, Oxford (Großbritannien) und Marburg. Im Jahr 2005 wurde er an der Philipps-Universität Marburg promoviert. Nach einer Tätigkeit als Unternehmensberater wechselte Dr. Schmidt-Hofner 2006 als wissenschaftlicher Assistent an die Universität Heidelberg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte der Spätantike, insbesondere des vierten Jahrhunderts, Fragen der Staatlichkeit und Staatswerdung in der römischen Kaiserzeit, das spätrömische Recht sowie Raumkonzeptionen und ihre soziokulturellen Bedingungen in der griechischen Welt. Der Wissenschaftler leitet zusammen mit Fachkollegen das internationale Netzwerk „Centralisation and Particularism in Late Antiquity“ und ist Sprecher des Projektes „Raumordnung, Norm und Recht in historischen Kulturen Europas und Asiens“ im Kolleg für den Wissenschaftlichen Nachwuchs der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

Die Auszeichnung, die nach dem früheren DFG-Präsidenten und Atomphysiker Heinz Maier-Leibnitz benannt ist, wird jedes Jahr an sechs Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler vergeben. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt das Preisgeld von jeweils 16.000 Euro zur Verfügung. Es soll die Preisträger darin unterstützen, ihre wissenschaftlichen Arbeiten weiterzuverfolgen. Dr. Schmidt-Hofner wurde in einem zweistufigen Verfahren unter insgesamt 104 Vorschlägen als Träger des diesjährigen Heinz Maier-Leibnitz-Preises ausgewählt. Die Preisverleihung findet am 20. Mai 2010 in Bonn statt.

Kontakt:
Dr. Sebastian Schmidt-Hofner
Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik
Telefon (06221) 54-2238
sebastin.schmidt-hofner@zaw.uni-heidelberg.de
Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

Media Contact

Marietta Fuhrmann-Koch idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-heidelberg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer