DFG fördert Erforschung mit Dunkler Materie

Im Kosmos leuchten Sterne und Milchstraßen – aber Astro- und Teilchenphysiker interessiert vor allem die Dunkle Materie und Dunkle Energie im All. Auch Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler der RWTH Aachen forschen seit vielen Jahren an verschiedenen Modellvorstellungen, die zum Verständnis der dunklen Materie beitragen.

Ihre Expertise fließt nun in die neue, DFG-geförderte Forschergruppe „New physics at the Large Hadron Collider (LHC)“ ein, deren Sprecher Professor Dr. Michael Krämer vom RWTH-Institut für Theoretische Teilchenphysik und Kosmologie ist. Die Forschergruppe wird in den nächsten drei Jahren mit einer Million Euro gefördert. Neben der Aachener Hochschule sind die Universitäten Bonn, Mainz und Heidelberg beteiligt.

Nur vier Prozent des Universums besteht aus gewöhnlicher Materie

„Aus astrophysikalischen Beobachtungen und kosmologischen Simulationen können wir schließen, dass nur etwa vier Prozent des Universums aus gewöhnlicher Materie besteht“, erläutert RWTH-Physiker Krämer.

Rund 75 Prozent des Kosmos besteht dagegen aus Dunkler Energie und rund 22 Prozent aus Dunkler Materie. Dabei ist die Dunkle Materie durch ihre Wechselwirkung mit der Schwerkraft für die sichtbaren Strukturen des Universums verantwortlich, sendet aber selbst kein Licht aus und kann daher nicht direkt beobachtet werden.

„Dunkle Materie besteht wahrscheinlich aus neuartigen, noch unbekannten Teilchen, die durch die derzeitig gängige Theorie nicht beschrieben werden können“, so Krämer.

Solche Teilchen können möglicherweise am CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung, in Genf mit Hilfe des Teilchenbeschleunigers „LHC“ erzeugt und nachgewiesen werden.

Die DFG-Forschergruppe, die eng mit dem CERN kooperiert, will die Modellvorstellungen zur dunklen Materie anhand der in Genf gesammelten Messdaten überprüfen.

Ilse Trautwein

Media Contact

Thomas von Salzen idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.rwth-aachen.de

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