DBU-Projekt "Zukunft einkaufen" mit Preis für fairen Handel geehrt

Erneute Auszeichnung für „Zukunft einkaufen“! Nachdem das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Projekt der evangelischen und katholischen Kirche in Westfalen bereits im März von den Vereinten Nationen (United Nations, UN) als offizielles Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ geadelt worden war, erhielt es heute Abend in Berlin am Vorabend der International Fairtrade Conference den „Fairtrade Award“ des gemeinnützigen Vereins TransFair.

Der will benachteiligte Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika fördern und durch den fairen Handel ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen verbessern. „Zukunft einkaufen“ erhielt die Auszeichnung in der Kategorie „Organisationen und Projekte aus der Zivilgesellschaft“, die sich in herausragender Weise für das System und die zertifizierten Produkte fairen Handels (engl.: Fairtrade) engagiert haben. Der Preis wurde in Deutschland erstmalig vergeben.

Prämiert werden Unternehmen und Organisationen der Zivilgesellschaft, die sich vorbildlich für die Idee des fairen Handels eingesetzt haben. Die Auszeichnung „Fairtrade Award“ soll einen neuen Fokus auf die Entwicklung des fairen Handels werfen: durch Inspiration der Akteure und als Podium für die Kommunikation beispielhafter Arbeit für fairen Handel in Deutschland.

Der leitende Geistliche der Westfälischen Kirche; Präses Alfred Buß, freute sich über die große öffentliche Anerkennung durch den Preis. „In einer Zeit sich überlagernder Krisen ist es wichtig, dass die Kirchen in Deutschland gemeinsam Wege für einen nachhaltigen Konsum aufzeigen und dabei vorbildlich vorangehen.“ Angesichts des großen kirchlichen Beschaffungsvolumens und der kirchlichen Vorbildwirkung sei dies ein wertvolles „Konjunkturprogramm“, das gegen Sozialabbau und Klimakrise wirke.

Alle am Projekt „Zukunft einkaufen“ teilnehmende Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen stellen systematisch ihre Beschaffung auf einen ökologisch-fairen Handel um. Dadurch werden Produkte und insgesamt der faire Handel besonders unterstützt. Gleichzeitig bietet „Zukunft einkaufen“ eine Informations-Plattform zu fair gehandelten und ökologischen Produkten. Das Projekt gibt Hilfestellungen zur kontinuierlichen Verbesserung der kirchlichen Beschaffung. In Kooperation mit der Wirtschaftgesellschaft der Kirchen in Deutschland (WGKD) werden darüber hinaus ökofaire Rahmenverträge angeboten.

„Wir zeigen neue Wege auf, die Kirche und kirchliche Einrichtungen ökologisch und nachhaltig zu gestalten, der Fairtrade-Award gibt uns dabei weiteren Rückenwind“, so Projektleiter Klaus Breyer, Leiter des Instituts für Kirche und Gesellschaft in Schwerte und bis vor kurzem Umweltbeauftragter der Evangelischen Kirche von Westfalen. Bundesweit getragen wird das Projekt von den Arbeitsgemeinschaften der katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten in Deutschland. „Von Dresden bis Bremen leisten wir mit unserem Managementsystem erfolgreiche Arbeit in guter ökumenischer Zusammenarbeit“, betonte Thomas Kamp-Deister vom Bistum Münster, Projektleiter der katholischen Kirche.

Auch DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde zeigte sich von der in so kurzer Zeit zweiten Auszeichnung des DBU-Projektes angetan. „Die Saat, die wir mit unserer Förderung gelegt haben, scheint aufzugehen. Wir müssen weiter intensiv daran arbeiten, eine nachhaltige Qualifizierung professioneller Einkäufer in gemeinnützigen Einrichtungen und Unternehmen zu bewirken“, sagte Brickwedde.

Aktuell hat das bundesweite Projekt sechs Arbeitshilfen herausgebracht, die Kirchengemeinden, aber auch andere kirchliche Einrichtungen bei ihrem ökofairen Engagement unterstützen. Bei diesen praxisorientierten Arbeitshilfen handelt es sich um Aktionsleitfäden zum Themenfeld „Zukunftsfähiger Konsum“ in der Erwachsenbildung und Jugendarbeit. Verfügbar sind darüber hinaus Handbücher zur systematischen Umstellung der kirchlichen Beschaffung sowie eine Broschüre, die einen Überblick über die besten Initiativen aus den 13 Testregionen und 49 -einrichtungen des Projekts gibt. Interessierte können sich auf www.zukunft-einkaufen.de informieren. Die bundesweite Initiative wird mit Eigenmitteln der Kirchen und knapp 400.000 Euro von der DBU gefördert.

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Franz-Georg Elpers idw

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