Jenaer Radiologe für Rheuma-Diagnosemethode ausgezeichnet

Der Radiologe Dr. Joachim Böttcher vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Jena (UKJ) hat den mit 3.000 Euro dotierten Förderpreis der Sächsischen und Thüringischen Radiologischen Gesellschaft erhalten.

Mit der Preisverleihung zeichneten die Experten seine Arbeit zum Einsatz eines innovativen Verfahrens zur computergestützten früheren Erkennung von rheumatoider Arthritis aus. Dabei hatte Dr. Joachim Böttcher gemeinsam mit den UKJ-Rheumatologen der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Gert Hein die Anwendung der digitalen Radiogrammetrie und einer teilautomatischen Analyse der Gelenkspaltweite bei der Diagnose von Rheuma untersucht.

„Wir konnten zeigen, dass mit Hilfe dieses für die Patienten wenig belastenden Verfahrens rheumatoide Arthritis sehr viel früher vermutet und mit höherer Wahrscheinlichkeit festgestellt werden kann“, erläutert Dr. Joachim Böttcher seine preisgekrönte Forschungsarbeit, mit der sich der Radiologe habilitiert hat. „Da in der Rheumatologie ein möglichst zeitiger Therapiebeginn entscheidend für den Erfolg der Behandlung ist, kommt der verbesserten Früherkennung eine große Rolle zu“, so Prof. Gert Hein.

Bei dem untersuchten Diagnoseverfahren werden mit Hilfe der Digitalen Radiogrammetrie (engl. digital X-Ray radiogrammetry – DXR) durch ein spezielles Computerprogramm auf der Basis konventioneller Röntgenaufnahmen der Hand die für die Krankheit charakteristischen Verluste gelenknaher Knochendichte und, mit Hilfe einer zusätzlichen Messtechnik, die Weite des Gelenkspaltes präzise analysiert und ausgewertet. Dazu wird das Röntgenbild gescannt und rechnergestützt anhand von Messungen an Referenzpunkten ausgewertet.

Aus der Messung des äußeren Knochenmantels (Corticalis) der Mittelhandknochen kann auf die Knochendichte geschlossen werden. Zudem wird auch die Rheumaerkrankungen begleitende Verringerung der Gelenkspaltweite innerhalb eine einzigen Untersuchungsvorganges messbar. Böttcher: „Kombiniert liefern wir so ein rundes Bild über den Zustand der untersuchten Hand und können damit die Krankheitsaktivität bzw. den Krankheitsfortschritt im Verlauf der rheumatoiden Arthritis mit Beurteilung einer Therapieansprache abschätzen.“

Ansprechpartner:
Dr. Joachim Böttcher
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641/933480
E-Mail: Joachim.Böttcher[at]med.uni-jena.de

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Helena Reinhardt idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-jena.de

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