Forschungsförderung
Der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann hat der Universitätsmedizin Göttingen jetzt 175.000 Euro für die Erforschung der Langzeitfolgen von Borrelioseerkrankungen nach Zeckenbissen zur Verfügung gestellt. „Die Erforschung der Auswirkungen einer Borrelioseinfektion auf die Psyche und das Nervensystem passt hervorragend in den neurowissenschaftlichen Schwerpunkt der Universität Göttingen“, stellte Wissenschaftsminister Stratmann zu dieser Förderentscheidung fest.
In den vergangenen Jahren hatten sich Hinweise gehäuft, dass viele Menschen nach einem Zeckenbiss, insbesondere auch viele Beschäftigte der Land- und Forstwirtschaft, möglicherweise jahrzehntelang unter Spätfolgen dieses zunächst scheinbar harmlosen Ereignisses leiden. Nicht selten werden aufgrund dieser Diagnose sogar Erwerbsunfähigkeitsrenten bewilligt. Demgegenüber stehen zur Behandlung hoch wirksame Antibiotika zur Verfügung.
In der Studie soll versucht werden, mögliche Zusammenhänge zwischen Borrelien-Infektion und langfristigen Schäden aufzudecken und besser zu verstehen. Ebenso erwarten die Göttinger Wissenschaftler, mit den Ergebnissen der Studie längerfristig die Therapie betroffener Patienten deutlich verbessern zu können.
Es wird zunehmend davon ausgegangen, dass in verschiedenen Fällen nach überstandener Borrelieninfektion trotz abgetöteter Erreger körpereigene Prozesse stattfinden, die erhebliche unspezifische Beschwerden verursachen. Körperliche Beschwerden, Müdigkeit, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen sowie Schlafstörungen werden als bleibende Beeinträchtigungen genannt.
Die Studie basiert insbesondere auf neurologischen und neuro-psychologischen Untersuchungen, Interviews und modernen bildgebenden Verfahren.
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