Umweltfreundliche Kältetechnik für die Weltgesundheit gewinnt "Cooling Industry Award"

Für seine Pionierarbeit in der Kältetechnik wurde Greenpeace gestern Abend in London mit dem „Cooling Industry Award 2006“ der internationalen Kälte- und Klimaindustrie ausgezeichnet. Der von Greenpeace initiierte Kühlschrank „SolarChill“ ist der erste sowohl FCKW- als auch FKW-freie Impfstoff-Kühler, der ohne Netzanschluss und ohne Batterie nur mit Solarenergie betrieben wird. Der „SolarChill“ erringt den begehrten Preis als Sieger der Gruppe „Environmental Pioneers“.

„Der `Cooling Industry Award 2006´ ist die verdiente Anerkennung langjähriger Arbeit und zeigt, dass die Greenfreeze-Technik, die sich in Haushaltskühlschränken millionenfach bewährt hat, auch in anderen Bereichen anwendbar ist“, sagt Wolfgang Lohbeck, Greenpeace-Experte vor Ort in London. „Weltweit haben 2,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu einer verlässlichen Stromversorgung. Wir wollen mit dem `SolarChill´ die Kühlkette für die Gesundheits- und Nahrungsmittelversorgung sicher stellen und zeigen, dass die Bedürfnisse der Menschen auch auf umweltverträgliche Weise befriedigt werden können.“

Das Projekt „SolarChill“ wurde vor sechs Jahren auf Initiative von Greenpeace ins Leben gerufen. Die weltweit erfolgreiche Technik des FCKW- und FKW-freien Kühlschranks „Greenfreeze“, die sich inzwischen fast 200 Millionen Mal verkauft hat, sollte denen zu Gute kommen, die sie besonders dringend brauchen: Kinder und kranke Menschen in Entwicklungsländern. Sie sind auf Impfstoffe angewiesen und leiden seit Jahrzehnten unter veralteten und unzuverlässigen Kühlmethoden. Zehntausende Impfstoff-Präparate verderben Jahr für Jahr aufgrund veralteter und und obendrein umweltschädlicher Kühltechnik. Die Kältetechnik des „SolarChill“ ist frei von fluorierten und chlorierten Substanzen und nutzt die Eigenschaften gefrorenen Wassers, mit dessen Hilfe der „SolarChill“ auch ohne Sonneneinstrahlung über fünf Tage zuverlässig Kälte produziert. Er hält dabei unter anderem die von der WHO geforderten strengen Kühlgrenzwerte ein.

Als Partner gewann Greenpeace das Kinderhilfswerk UNICEF und das Umweltprogramm UNEP der Vereinten Nationen sowie die Weltgesundheitsorganisation WHO und PATH (program for appropriate technology in health). Die Technik des „SolarChill“ wurde vom dänischen Technologieinstitut DTI und in Kooperation mit dem ebenfalls dänischen Kühlschrankhersteller Vestfrost entwickelt. In den vergangenen 18 Monaten wurde der „SolarChill“ unter Realbedingungen in Indonesien, im Senegal und auf Kuba getestet und hat nun Produktionsreife erlangt. Greenpeace bemüht sich derzeit um die Kommerzialisierung des „SolarChill“ und sucht nach Herstellern, die den Impfstoff-Kühler in Serie produzieren wollen.

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Wolfgang Lohbeck presseportal

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