Krebsbekämpfung durch Genomforschung: 3,4 Mio. Euro für Frankfurter Krebsforscher

Im Rahmen des „Nationalen Genomforschungsnetzes“ (NGFN) fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung in Frankfurt am Main für weitere drei Jahre einen Verbund von Forschergruppen des Universitätsklinikums, der Johann Wolfgang Goethe-Universität und des Chemotherapeutischen Forschungsinstituts Georg-Speyer-Haus. In den neun Frankfurter Teilprojekten werden Genveränderungen untersucht, die zur Entstehung von Krebs führen, und neue Behandlungsstrategien für Leukämien, Brust- und Dickdarmkrebs entwickelt.

Das Frankfurter Verbundprojekt ist Teil des von Prof. Dr. Bernd Groner und PD Dr. Roland Stauber vom Georg-Speyer-Haus koordinierten Forschungsantrages „CancerNet“ und wird im Rahmen der zweiten Periode des „Nationalen Genomforschungsnetzes“ gefördert. Beteiligt sind Gruppen des Georg-Speyer-Hauses, der Frauenklinik und der Medizinischen Klinik II (Hämatologie) des Universitätsklinikums sowie des Instituts für Pharmazeutische Biologie der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Um die im Labor gewonnenen Erkenntnisse zügig in neue Arzneimittel und therapeutische Ansätze umzusetzen, ist eine enge Zusammenarbeit mit dem 2002 an der Universität Frankfurt gegründeten „Zentrum für Arzneimittelforschung, -entwickung und -sicherheit“ (ZAFES) sowie mit Biotechnologie- und Pharmafirmen geplant.

Das NGFN ist ein bundesweites Großprojekt zur Erforschung von Krankheiten, die in Deutschland häufig vorkommen oder die von besonderer gesundheitspolitischer Bedeutung sind. Dazu zählen Krebs, die Herz- und Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen des Nervensystems. Außerdem werden Krankheiten erforscht, die auf Infektionen und Entzündungen sowie Umweltfaktoren beruhen

Bereits in der ersten Förderperiode des NGFN von 2001 bis 2004 konnten in Frankfurt Einsichten aus der Genomforschung genutzt werden, um neue Therapiestrategien zu entwickeln, so Bernd Groner, Direktor des Georg-Speyer-Hauses. Mitarbeitern seiner eigenen Arbeitsgruppe am Georg-Speyer-Haus gelang die Ableitung eines therapeutischen Eiweißmoleküls, das in Tumorzellen ein Selbstmordprogramm auslösen kann. Außerdem wurde die Funktion von Valproinsäure aufgeklärt und die Verbindung als neues Medikament gegen Krebs entwickelt.

Zum Georg-Speyer-Haus:

Das Chemotherapeutische Forschungsinstitut Georg-Speyer-Haus ist ein international renommiertes Institut der Therapieforschung auf den Gebieten der Tumor- und Infektionskrankheiten. Es wurde 1906 in Frankfurt am Main von Franziska Speyer zu Ehren ihres verstorbenen Mannes, des Frankfurter Bankiers Georg Speyer, als Stiftung des privaten Rechts gegründet. Das Institut wird heute aus Mitteln des Bundes und des Landes Hessen gefördert und beschäftigt derzeit 120 Mitarbeiter.

Kontakt:

PD Dr. Roland Stauber
NGFN CancerNet Coordination
Georg-Speyer-Haus, Chemotherapeutisches Forschungsinstitut
Paul-Ehrlich-Straße 42 – 44
60596 Frankfurt
Tel.: 069-63395-255
Fax: 069-63395-145
E-mail: stauber@em.uni-frankfurt.de

Media Contact

Dr. Roland Stauber idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer