Gerda Henkel Preis 2008 – Wolfgang Frühwald hält Laudatio auf Richard Sennett

Die Preisverleihung findet am 10. November in Düsseldorf statt. Die Gerda Henkel Stiftung vergibt den Forschungspreis in zweijährigem Turnus für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Historischen Geisteswissenschaften. Die Auszeichnung ist mit 100.000 Euro dotiert.

Wolfgang Frühwald (*1935) war von 1992 bis 1997 Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft und von 1997 bis 2007 – als erster Geisteswissenschaftler – Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung. Der Jury des Gerda Henkel Preises gehört er seit der ersten Ausschreibung des Preises im Jahr 2006 an. Mit ihrer diesjährigen Entscheidung für Richard Sennett würdigt die Jury einen vielgelesenen Autor, der mühelos „die Fachgrenzen der geisteswissenschaftlichen Disziplinen“ überschreite. „Seine stupenden Kenntnisse und sein theoretischer Sinn zeigen den Wissenschaftler“, heißt es in der Begründung weiter, „doch erweisen Lebenserfahrung, Temperament und Stil ihn auch als Künstler.“ Richard Sennett wirke als Mentor, zuweilen als Prophet. Bei alledem bleibe er, wie sein Freund Michel Foucault, ein Anreger der Geisteswissenschaften.

Wolfgang Frühwald wurde 1961 promoviert und habilitierte sich 1969 an der Ludwig-Maximilians-Universität München in dem Fach Neuere Deutsche Literaturgeschichte. 1970 nahm er eine Professur an die Universität Trier-Kaiserslautern an. 1974 folgte er einem Ruf nach München, wo er bis 2003 lehrte. Gastprofessuren führten ihn 1985 nach Bloomington (IN, USA) und 1999 nach Frankfurt am Main. 2003 war er Gutenberg-Stiftungsprofessor an der Universität Mainz. Von 1982 bis 1987 wirkte Wolfgang Frühwald als Mitglied des Wissenschaftsrates, von 1994 bis 1998 gehörte er dem Rat für Forschung, Technologie und Innovation beim Bundeskanzler an.

Zu den Forschungsschwerpunkten Professor Frühwalds zählen die Deutsche Literatur der Romantik, die moderne deutsche Literatur sowie die Themen Wissenschaftsgeschichte und -organisation. Zuletzt sind von ihm die Titel „Das Gedächtnis der Frömmigkeit. Religion, Kirche und Literatur in Deutschland. Vom Barock bis zur Gegenwart“ (2008), „Wieviel Wissen brauchen wir? Politik, Geld und Bildung“ (2007) und „Goethes Hochzeit“ (2007) erschienen. Wolfgang Frühwald ist u. a. korrespondierendes Mitglied der Akademien der Wissenschaften in Göttingen, Düsseldorf und Berlin-Brandenburg, Mitglied der Academia Europaea (London) und der Deutschen Akademie der Naturforscher, Leopoldina (Halle an der Saale). Er ist Ehrendoktor der Universitäten Bristol, Dublin, Jerusalem und Münster in Westfalen. Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung verlieh ihm 2002 den Alfried Krupp Wissenschaftspreis.

Kontakt
Pressestelle der Gerda Henkel Stiftung
Dr. Sybille Wüstemann
Telefon: +49 (0)211 93 65 24 0
E-Mail: wuestemann@gerda-henkel-stiftung.de

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Dr. Sybille Wüstemann idw

Weitere Informationen:

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