Agrartechnik: Solar-Tankwart hilft, Batteriemüll in Entwicklungsländern zu vermeiden

Da es oft keine öffentliche Stromversorgung gibt und selbst die Basisversorgung mit kleinen Inselanlagen wie Solar-Home-Systems aus ökonomischen Gründen nicht möglich ist, hilft sich die Bevölkerung für die Minimal-Beleuchtung neben Petroleumlampen mit dem Einsatz von batteriebestückten Taschenlampen.

Die dadurch entstehenden relativ hohen Energiegestehungskosten und ausufernde Batteriemüll-Problematik kann durch kleine Solar-Ladestationen gelöst werden. Das zeigt die mit dem diesjährigen Max-Eyth-Nachwuchsförderungspreis für die bundesweit beste agrartechnische Master-Abschlussarbeit, die die Agrartechniksektion des Vereins Deutscher Ingenieure dem Absolventen der Universität Kassel, M.Sc. Daniel Fuchs, verliehen hat.

Er hatte beispielhaft an einem Standort in Nord-Kenia untersucht, ob Micro-Photovoltaiksysteme (PV) in Kombination mit wieder aufladbaren Zellen hier eine Alternative darstellen können. Neben der Lösung der technischen Probleme war die Akzeptanz dieser dort neuen Technik bei der lokalen Bevölkerung zu untersuchen. Fuchs, der seine Abschlussarbeit im Fachgebiet Agrartechnik am Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Uni Kassel in Witzenhausen geschrieben hat, entwickelte dazu zunächst einen messtechnischen Aufbau zur Bewertung der dort verfügbaren Energiespeicher und hatte vorab Laborversuche zur Auslegung der Anlage vorgenommen.

In einer mehrmonatigen Felderprobung in Nordkenia hat er anschließend selbstständig die Technikakzeptanz bei der einheimischen Bevölkerung untersucht. Hier stand insbesondere die Gestaltung der neuartigen Dienstleitung „Solar-Tankwart“ im Vordergrund, wobei die verschiedenen Formen der Abwicklung des Ladevorganges (Tauschsystem, Akku-Vermietung) im Vordergrund standen. Die Untersuchung zeigte, dass mit einer Solar versorgten Landestation bereits nach kurzer Zeit ökonomische Vorteile zu erzielen sind und gleichzeitig dazu beitragen werden kann, den dort üblicherweise in der Landschaft entsorgten Batteriemüll zu verringern.

Daniel Fichs hatte die Examensarbeit im Rahmen des Studiengangs „Regenerative Energien und Energieeffizienz- RE²“ angefertigt. Betreuer waren Prof. Dr. Oliver Hensel, Fachgebiet Agrartechnik am Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften in Witzenhausen (technischer Teil) und Dr.
Brigitte Kaufmann (sozialwissenschaftlicher Teil) vom Deutschen Institut für tropische und subtropische Landwirtschaft (DITSL) in Witzenhausen. Die Arbeit wurde vom Witzenhausen Thesis Grant finanziell unterstützt. Der VDI

– Max-Eyth-Preis ging erstmals nach Witzenhausen.

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