Gauß-Medaille für Professor Dr. Rudolf Thauer

Die Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft (BWG) verlieh die Auszeichnung am vergangenen Freitag. Sie würdigte damit die „außergewöhnlichen Leistungen in der Mikrobiologie und Biochemie“ des Max-Planck-Direktors.

Thauer hatte von 1976 bis 2005 eine Professur für Mikrobiologie an der Philipps-Universität Marburg inne; bis 2007 war er Direktor am hiesigen Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie (MPI).

Mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten hat er wesentlich zur Aufklärung der Biochemie der Methanbildung bei Archaebakterien beigetragen. Dieser Prozess findet unter anderem in Kläranlagen und im Rindermagen statt. Er trägt massiv zum Treibhauseffekt und auf diesem Weg zur Klimaveränderung bei.

Thauer hat durch seine Forschung mehrere neuartige biochemische Prinzipien entdeckt und bis ins molekulare Detail aufgeklärt. Dazu gehören ungewöhnliche Enzyme, die Nickel enthalten. Die Ergebnisse des Mikrobiologen, der sich der biochemischen Grundlagen ökologischer Prozesse gewidmet hat, seien in Zeiten der globalen Erwärmung „von besonderer Bedeutung“, so die BWG.

Der weltweit angesehene Wissenschaftler hat bereits zahlreiche Ehrungen empfangen, unter anderem die Otto-Warburg-Medaille und die Ehrendoktorwürde der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Im Jahr 1987 erhielt Thauer die am höchsten dotierte wissenschaftliche Auszeichnung Deutschlands, den Leibnizpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Weitere Informationen:
Ansprechpartner: Professor Dr. Rudolf Thauer
MPI für terrestrische Mikrobiologie

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Johannes Scholten idw

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