Abel-Preis 2008 geht an Humboldtianer

Die Alexander von Humboldt-Stiftung gratuliert ihrem Humboldt-Forschungspreisträger Professor Dr. John G. Thompson zum Gewinn des mit rund 750.000 Euro dotierten Abel-Preises 2008, den er am 20. Mai zusammen mit seinem Kollegen Jacques Tits, Emeritus am Collège de France, aus den Händen des norwegischen Königs Harald in Oslo entgegennehmen wird.

Die beiden Wissenschaftler werden für ihre grundlegenden Beiträge zur Algebra und insbesondere zur Entwicklung der modernen Gruppentheorie ausgezeichnet, so die Norwegische Akademie der Wissenschaften, die den Preis vergibt.

John G. Thompson ist heute Graduate Research Professor am Department of Mathematics der University of Florida in Gainesville und Mitglied mehrerer Wissenschafts-Akademien. 1980 erhielt er den Humboldt-Forschungspreis und arbeitete daraufhin 1981 und 1984 als Gast von Professor Christoph Hering an der Universität Tübingen. Als Professor forschte und lehrte er auch an der University of Chicago und an der University of Cambridge.

Thompson revolutionierte die Theorie der sogenannten endlichen Gruppen und legte die Fundamente für die vollständige Klassifikation der einfachen Gruppen im Jahr 1982, eine der größten mathematischen Leistungen des 20. Jahrhunderts. Gruppen werden in der Mathematik verwendet, um vom Rechnen mit konkreten Zahlen zu abstrahieren. Einfache Gruppen sind die Bausteine, aus denen alle endlichen Gruppen aufgebaut werden. Obwohl man nun die Bausteine kennt, sind damit aber noch längst nicht alle endlichen Gruppen bekannt. Die Gruppentheorie ist ein Teilgebiet der modernen Mathematik und findet zahlreiche Anwendungen in Chemie und Physik. So kann beispielsweise der Rechenaufwand von quantenchemischen Rechnungen unter Benutzung der Gruppentheorie erheblich verringert werden.

Für seine exzellenten Leistungen in der Mathematik erhielt Thompson zahlreiche internationale Auszeichnungen, unter anderen die Fields-Medaille und den Wolf-Preis, die mit dem Abel-Preis zu den wichtigsten wissenschaftlichen Auszeichnungen auf dem Gebiet der Mathematik zählen.

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Jährlich ermöglicht die Humboldt-Stiftung über 1.800 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk von weltweit rund 23.000 Humboldtianern aller Fachgebiete in 130 Ländern – unter ihnen 40 Nobelpreisträger.

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