Deutsch-Israelisches Wissenschaftsjahr eröffnet

Unter dem Motto „Wissenschaft als Diplomatie des Vertrauens“ haben Bundesforschungsministerin Annette Schavan und der israelische Wissenschaftsminister Galeb Majadle am Dienstag das Deutsch-Israelische Jahr der Wissenschaft und Technologie 2008 eröffnet.

„Die wissenschaftlichen Kontakte zwischen Israel und Deutschland waren vor fast 50 Jahren Wegbereiter unserer diplomatischen Beziehungen. Bis heute sind sie eine tragende Säule unserer Verbindung. Mit dem Wissenschaftsjahr wollen wir wichtige Impulse geben, um die bestehende Zusammenarbeit zu intensivieren und die Grundlage für weitere vertrauensvolle Kooperationen zu legen“, sagte Schavan bei der Auftaktveranstaltung in Berlin.

Ihr israelischer Amtskollege Minister Majadle sagte: „Das Jahr der Wissenschaft ist Ausdruck einer jahrzehntelangen Tradition deutsch-israelischer Zusammenarbeit auf zahlreichen Gebieten. Diese Kooperation hat Forschungsergebnisse von hoher wissenschaftlicher Bedeutung hervorgebracht. Sie vertieft und erweitert die Beziehungen beider Länder auf wissenschaftlicher Ebene zu beiderseitigem Nutzen.“

Neue Impulse sollen im deutsch-israelischen Wissenschaftsjahr von anwendungsorientierten Forschungskooperationen ausgehen – lag der Fokus doch bislang auf der Zusammenarbeit deutscher und israelischer Wissenschaftseinrichtungen. Inhaltliche Schwerpunkte des Jahres sind die Medizinwissenschaften, die Umweltforschung und die zivile Sicherheitsforschung.

„Anlässlich des Wissenschaftsjahres haben wir den Forschungsbereich zivile Sicherheit neu in die Kooperation aufgenommen“, sagte Schavan. „Wir arbeiten hier an gemeinsamen Maßnahmen im Rahmen des deutschen Sicherheitsforschungsprogramms und streben erste Pilotprojekte noch in diesem Jahr an.“ Geplant sind Projekte im Bereich der Trinkwasserüberwachung und der Detektion von chemischen, biologischen und explosiven Gefahrstoffen, sowie der Schutzsysteme von Rettungskräften.

Das besondere Augenmerk des Wissenschaftsjahres liegt auf der Zusammenarbeit von Nachwuchswissenschaftlern beider Länder, um die sehr guten Forschungsbeziehungen zwischen Deutschland und Israel auch in der nächsten Generation fortsetzen zu können. Das BMBF wird im November erstmals einen Förderpreis für zwei leistungsstarke deutsch-israelische Teams von Nachwuchswissenschaftlern in den Geistes- und Sozialwissenschaften verleihen.

Dieser Preis ist mit 400.000 Euro im Jahr dotiert. Ab 2008 wird er jährlich alternierend in den Geistes- und Sozialwissenschaften und den Natur- und Lebenswissenschaften ausgeschrieben. „Wir richten damit den Blick auf die nächste Generation junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die die Erfolgsgeschichte deutsch-israelischer Wissenschaftsbeziehungen fortsetzen sollen,“ so Schavan.

Ein weiterer Meilenstein des Wissenschaftsjahres ist ein neues, mit zwei Millionen Euro Stiftungskapital ausgestattetes Minerva-Zentrum für Geistes- und Kulturwissenschaften. Seine Einrichtung in Israel wird anlässlich des Wissenschaftsjahres in die Wege geleitet. Die an israelische Forschungseinrichtungen angegliederten Minerva-Zentren sind auf unterschiedliche Wissenschaftsdisziplinen ausgerichtet und fördern die Zusammenarbeit von deutschen und israelischen Wissenschaftlern durch gemeinsame Projekte, Austauschprogramme, Symposien und Workshops. Trägerin der Zentren ist die Minerva-Stiftung der Max-Planck-Gesellschaft.

Weitere Informationen zum Deutsch-Israelischen Wissenschaftsjahr finden Sie auf der Website des Wissenschaftsjahres www.gist2008.com.

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Silvia von Einsiedel idw

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