Auszeichnung für neue Erkenntnisse auf dem Gebiet „Trockenes Auge“

Der Wissenschaftliche Mitarbeiter des Instituts für Anatomie und Zellbiologie der halleschen Medizinischen Fakultät wird mit dem Sicca-Förderpreis 2008 des Bundesverbandes der Augenärzte Deutschlands (dotiert mit 4000 Euro) sowie mit dem Forschungspreis der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft ausgezeichnet.

Eine weitere gute Nachricht erhielt er von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Diese unterstützt seine Forschungen mit einer Summe von etwa 107.000 Euro. Das so genannte „trockene Auge“ ist eine der häufigsten Augenerkrankungen, deren Häufigkeit mit dem Alter zunimmt und durch die Verminderung der Tränenmenge beziehungsweise durch Veränderungen deren Zusammensetzung hervorgerufen wird.

Die Gewebe der Augenoberfläche und des Tränensystems unterliegen aufgrund ihres ständigen Kontaktes mit der Umwelt einer Fülle von äußeren Einflüssen, wie Mikroorganismen oder schädlichen Molekülen. Ein funktionelles Abwehrsystem ist daher unerlässlich zur Vermeidung von Infektionen oder Erkrankungen des Auges und des Tränensystems.

„Vor kurzem konnten wir innerhalb unserer Forschergruppe erstmals die Existenz von vier unterschiedlichen oberflächenaktiven Eiweißen (so genannten Surfactant Proteinen) an der Augenoberfläche und im Tränensystem nachweisen“, sagt der 31-Jährige, der in Halle Biochemie studiert hat. Über die Bedeutung dieser Proteine, die in Lunge lebensnotwendige immunologische und stabilisierende Funktionen besitzen, ist für das Auge jedoch bislang nichts bekannt. „Die Arbeitsgruppe um Professor Friedrich Paulsen untersucht schon seit mehreren Jahren das komplexe System der Augenoberfläche und erhofft sich aus den derzeitigen Erkenntnissen tiefere Einblicke in die Funktionsweise und die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit zu erhalten“, so Bräuer. In seinem derzeitigen Projekt will der Forscher, der auch als Lehrer in der Anatomie tätig ist, die nachgewiesenen Eiweiße genauer untersuchen und nach Möglichkeit deren Funktion und Wirksamkeit verbessern.

Die Ergebnisse sollen nicht nur zu einem besseren Verständnis der Abwehrmechanismen des Auges beitragen, sondern darüber hinaus bei der Entwicklung neuer, wirksamerer Medikamente zur Behandlung des „Trockenen Auges“ hilfreich sein.

Jens Müller
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