900.000 Euro für die Erforschung des Gedächtnisses

Ziel: Die neuronalen Grundlagen des Gedächtnisses aufklären

Der Hippokampus, eine Hirnstruktur mit der Form eines Seepferdchens, spielt eine zentrale Rolle für das Gedächtnis, insbesondere für das episodische Gedächtnis. Dieses ist vor allem beim Erinnern persönlicher Erlebnisse wichtig.

Um die zugrunde liegenden neuronalen Mechanismen im Hippokampus zu verstehen, müssen die Aktivitätsmuster einzelner Neuronen aufgeklärt werden.

Im Hippokampus von Nagetieren werden Neuronen nur aktiv, wenn sich das Tier an einem bestimmten Ort aufhält. Diese Ortszellen werden in unterschiedlichen zeitlichen Abfolgen aktiviert, sogar im Schlaf.

Es wird angenommen, dass diese zeitlichen Abfolgen für die Festigung von Gedächtnisinhalten notwendig sind. In ihrem gemeinsamen Projekt wollen Sen Cheng und Kamran Diba untersuchen, welche Mechanismen diese neuronalen Sequenzen erzeugen.

Enge Verzahnung von theoretischem und experimentellem Ansatz

Die Kooperation der beiden Wissenschaftler ist interdisziplinär. Prof. Sen Cheng entwickelt als theoretischer Neurowissenschaftler Computermodelle des Hippokampus. Prof. Kamran Diba arbeitet hingegen experimentell und erhält so Informationen über Gehirnaktivitäten.

Die enge Verzahnung zwischen Theorie und Experiment war eine wichtige Voraussetzung für die Förderung. Es wird ein reger Austausch zwischen Wissenschaftlern aus Milwaukee und Bochum stattfinden. Davon profitieren vor allem die beteiligten Nachwuchswissenschaftlicher, die so internationale Forschungserfahrung sammeln können.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Sen Cheng, Mercator Forschergruppe „Strukturen des Gedächtnisses”, Fakultät für Psychologie, Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-27136, E-Mail: sen.cheng@ruhr-uni-bochum.de

Angeklickt

Ausschreibung des Förderprogramms
http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/5369.php

Webseite Sen Cheng
http://cns.mrg1.rub.de/

Webseite Kamran Diba
http://neuralcircuits.uwm.edu/kamran-diba/

Redaktion: Raffaela Römer

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Dr. Julia Weiler idw - Informationsdienst Wissenschaft

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