Stirling-Technologie jetzt einsatzfähig bei Kunden

EnBW und SOLO Kleinmotoren GmbH erproben gemeinsam Stirling-Blockheizkraftwerke / Kooperationsvereinbarung unterzeichnet

Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG und die SOLO Kleinmotoren GmbH (Sindelfingen-Maichingen) beabsichtigen die Erprobung von Stirling-Blockheizkraftwerken (BHKW) zur Gebäudeenergieversorgung. Ziel des gemeinsamen Projekts ist es, die Marktreife der von SOLO entwickelten Stirling-Maschine bei Kunden zu prüfen. Dazu werden noch in diesem Jahr fünf Stirling-BHKW bei ausgewählten Kommunal- und Gewerbekunden errichtet und in einem Demonstrationsvorhaben längerfristig betrieben. Dies erklärte der Leiter des Bereichs Forschung, Entwicklung und Demonstration der EnBW, Dr. Wolfram Münch, nach der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung am Dienstag in Karlsruhe.

Das Stirling-BHKW eignet sich für die Grundlastversorgung von Gebäuden wie Hotels oder Schwimmbädern, die einen vergleichsweise hohen kontinuierlichen Wärmebedarf zeigen. Der SOLO-Stirling-Motor arbeitet mit einem Erdgasbrenner, dessen thermische Leistung zwischen acht und 24 kW steuerbar ist. Die elektrische Leistung der Stirling-Maschine beträgt zwei bis neun kW.

Nach Angaben von Münch weist die Stirling-Technologie eine Reihe von Vorteilen auf. So ermöglicht die äußere Wärmezufuhr eine flexible Brennstoffauswahl. Darüber hinaus ist keine besondere Gasaufbereitung nötig, wodurch beispielsweise auch Biogas kein grundsätzliches Problem darstellt. Die Schadstoffemissionen fallen durch den gleichmäßigen äußeren Verbrennungsprozess sehr gering aus. Im Innern des Motors arbeitet eine Kolbenmaschine in einem geschlossenen Kreislauf und mit einem konstanten Vorrat von Helium als Arbeitsgas. Die Maschine wird an der einen Seite stark durch den Gasbrenner erwärmt, an der anderen stark gekühlt, was zur Volumenänderung des Arbeitsgases und zur Bewegung der Kolben führt. SOLO Entwicklungsleiter Andreas Baumüller betonte, dass das Prinzip der auch als Heißgasmotor bezeichneten Maschine seit langem bekannt, jedoch erst in jüngerer Zeit technisch und wirtschaftlich realisierbar sei. So sei es SOLO nun gelungen, lange Wartungsintervalle und damit geringe Betriebskosten gegenüber dem konventionellen Motor-BHKW zu erreichen.

EnBW Forschungsleiter Münch erklärte, die Stirling-Technologie sei eine interessante Ergänzung zur Brennstoffzellen-Technologie, die der EnBW Konzern bereits intensiv erprobe. „Es gibt einen großen Bedarf an fortschrittlicher Anlagentechnologie für dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), die schon heute am Markt einsetzbar ist“, so Münch. Die EnBW sei bestrebt, dem Wunsch der Kunden nach innovativen Technologien der ökologischen und ökonomischen Energieumwandlung zu entsprechen. Nach erfolgreicher Erprobungsphase der fünf Stirling-BHKW sei daher daran gedacht, mit der SOLO Kleinmotoren GmbH eine Vertriebskooperation einzugehen.

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