Den Eigenheiten von Tumorzellen auf der Spur
Durch die vereinten Anstrengungen vieler Wissenschaftler weltweit konnten etliche molekulare Veränderungen identifiziert werden, die die bösartigen Eigenschaften von Krebszellen ausmachen. Bei Experimenten in Zellkulturen und zum Teil auch in Tiermodellen gelang es, die Aktivität dieser Tumormoleküle zu hemmen und dadurch die Vermehrung der Krebszellen zu stoppen.
„Allerdings haben fast alle diese Therapieansätze in der klinischen Erprobung bislang versagt“, so Professor Manfred Schartl vom Biozentrum der Uni Würzburg. Offensichtlich sei die Forschung also noch weit davon entfernt, die tatsächliche Situation bei Patienten zu verstehen. Die molekularen Veränderungen in Tumorzellen seien sehr komplex. Hinzu komme, dass die entarteten Zellen im erkrankten Organismus ein kompliziertes regulatorisches Netzwerk benutzen, um sich unkontrolliert zu teilen und als Metastasen zu wachsen.
Vor diesem Hintergrund findet vom 2. bis 4. April das Symposium „Ras-dependent pathways in human cancer“ in der evangelischen Tagungsstätte Wildbad in Rothenburg ob der Tauber statt. Veranstalter ist der Sonderforschungsbereich Transregio 17. Dieser wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert und von den Professoren Martin Eilers (Institut für Molekularbiologie und Tumorforschung, Marburg) und Manfred Schartl (Physiologische Chemie, Würzburg) koordiniert.
Die beteiligten Wissenschaftler analysieren gemeinsam einen der wichtigsten Signalwege zur Kontrolle der Zellteilung. Herzstück dieses Signalwegs ist das Ras-Protein. Die Forscher untersuchen, wie zentrale Eigenschaften von Tumorzellen aus Wechselwirkungen zwischen dem Ras-Signalweg und anderen Signalwegen und dem genetischen Status von Krebszellen hervorgehen.
Das Symposium läuft in englischer Sprache ab und beinhaltet fünf Sitzungen (Signaling, Stem Cells, Senescence and Apoptosis, Tumorstroma and Angiogenesis, Metastasis) mit Gastvorträgen namhafter internationaler Wissenschaftler und Mitglieder des Transregios. Den Hauptvortrag hält Bob Eisenman vom Fred-Hutchinson-Krebsforschungszentrum in Seattle. Mehr Informationen finden sich im Internet: http://www.imt.uni-marburg.de/tr17/symp2007/index.html
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