"HighTech.NRW" mit zwei Projekten aus der RUB: Zentrum für Elektrochemie und Biomarker-Chips für Parkinson

Mit zwei Ideen hat sich die Ruhr-Universität Bochum in der ersten Runde des Spitzentechnologie-Wettbewerbs „Hightech.NRW“ durchgesetzt: Für das Projekt „Entwicklung eines Biomarker-Chips für das Parkinson-Syndrom“ sowie für die geplante Gründung eines Zentrums für Elektrochemie stellt die RUB nun Förderanträge.

Insgesamt stehen im Wettbewerb 170 Millionen Euro über drei Jahre aus Landes- und EU-Mitteln bereit (NRW-EU-Ziel2-Programm).

Aus Antragsskizzen von über 100 Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen hat das Innovationsministerium zwölf Projekte ausgewählt, die sich um eine Förderung über drei Jahre bewerben.

CES: Center for Electrochemical Sciences

Als moderne und vielfältige Querschnittwissenschaft ist die Elektrochemie Grundlage für Hochtechnologieunternehmen – zum Beispiel in der Energiewirtschaft, in der Herstellung chemischer Grundstoffe und Polymere, in der Oberflächenveredelung, Mikrosystemtechnik, Diagnostik und Umweltüberwachung. Was in NRW bisher fehlt, ist ein Exzellenzzentrum, das den Querschnittcharakter der Elektrochemie international sichtbar macht und ein Anknüpfungspunkt für Unternehmen ist, die Kooperationspartner suchen. Diese Lücke schließt das geplante Zentrum für Elektrochemie der Fakultät für Chemie und Biochemie der RUB und des Max-Planck-Instituts für Eisenforschung (Düsseldorf).

Kern des Zentrums soll ein hochmodern ausgestattetes Labor sein, das sowohl Forschung und Entwicklung (F&E) ermöglicht als auch dazu dient, Anfragen zur Problemlösung aus der Industrie zu bearbeiten. Zahlreiche große Unternehmen wie ThyssenKrupp Steel, Bayer Materials und Henkel sowie mittelständische Unternehmen haben bereits ihr Interesse an dieser Einrichtung bekundet.

Biomarker-Chips für das Parkinson-Syndrom

Ziel des Verbundprojekts ParkCHIP ist, den Prototyp eines Biomarker-Chips für das Parkinson-Syndrom zu entwickeln. Der Chip soll sowohl in der medizinischen Forschung als auch in der Diagnostik eingesetzt werden. Biomarker, die Krankheit und deren Progression spezifisch charakterisieren, werden für klinisch schwierig diagnostizierbare Erkrankungen wie das Parkinson-Syndrom dringend benötigt.

Die Herstellung miniaturisierter Biomarker-Chips zur Charakterisierung eines veränderten Autoimmunantikörper-Repertoires bei Parkinson-Patienten ist ein neuer Ansatz in der Entwicklung: Ein einfaches, minimal-invasives Testverfahren für das Parkinson-Syndrom soll es in Zukunft ermöglichen, die Diagnose zu erleichtern, die Progressionsrate besser zu beurteilen, den natürlichen Krankheitsverlauf genauer zu verstehen und Parkinson möglichst frühzeitig bei Patienten zu erkennen. Langfristig soll dieses Projekt zahlreiche Arbeitsplätze in NRW schaffen, denn die innovative Strategie zur Identifizierung von Autoimmunantikörpern als Biomarker lasse sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf andere neurodegenerative Erkrankungen übertragen, so die Projektpartner.

Bei ParkCHIP arbeiten das Medizinische Proteom-Center der RUB, die Neurologische Universitätsklinik im St. Josef-Hospital (Klinikum der RUB), die Protagen AG (Dortmund) und das Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (BGFA, Institut der RUB) zusammen.

Weitere Informationen

CES: Prof. Dr. Wolfgang Schuhmann, Fakultät für Chemie und Biochemie der RUB, Tel. 0234/32-26200, E-Mail: wolfgang.schuhmann@rub.de

Prof. Dr. Martin Stratmann, MPI für Eisenforschung, Düsseldorf, Tel. 0211/6792466, E-Mail: stratmann@mpie.de

ParkCHIP: Dr. Heike Göhler, Medizinisches Proteom-Center der RUB; Tel. 0234/32-29264, E-Mail: heike.goehler@rub.de

Media Contact

Dr. Josef König idw

Weitere Informationen:

http://www.ruhr-uni-bochum.de/

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