Neuer ForschungsReport erschienen

Wenn sich ein Agrarforschungs-Magazin für einen Schwerpunkt über Leuchttürme entscheidet, klingt das zunächst erklärungsbedürftig. In der jüngsten Ausgabe des ForschungsReports, der Zeitschrift des Senats der Bundesforschungsinstitute, geht es um Leuchttürme der Forschung.

Eine Metapher also, und zwar eine die passt: Leuchttürme bringen Licht in die Dunkelheit. Genau das tut Forschung auch – sie erhellt bislang unbekannte Sachverhalte, bringt also auch Licht ins Dunkle. Doch Leuchttürme erhellen nicht nur, sie geben auch Orientierung, weisen Wege und warnen vor Klippen. Und gerade hier passt das Sinnbild der Leuchttürme so gut auf die Arbeit der Forschungsinstitute des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Viele Forschungsergebnisse dienen als Grundlage für eine wissensbasierte Politikberatung, geben Orientierung und zeigen mögliche Risiken, aber auch Lösungswege auf.

Die fünf Leuchtturm-Beiträge des aktuellen Hefts sind von allgemeinem Interesse und stehen gleichzeitig im Fokus der Politik. Das Thema Vogelgrippe beherrschte über weite Zeiten in den vergangenen zwei Jahren die Medien, führte zu weit reichenden Diskussionen um die Bevorratung mit Grippemitteln und hatte für die Geflügelhalter einschneidende Konsequenzen. Auch wenn das Thema zurzeit nicht so stark im öffentlichen Brennpunkt steht, ist die Politik nach wie vor auf Expertise angewiesen. Sind die Viren nur einmal oder in mehreren Schüben zu uns gelangt? In welchen Gebieten bzw. für welchen Zeitraum ist eine Stallpflicht für Geflügel weiter sinnvoll? Wissenschaftlich fundierte Antworten des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) und die entsprechenden politischen Umsetzungen können hier von größter Relevanz für das Allgemeinwohl sein.

Nicht anders verhält es sich mit den anderen „Leuchttürmen“. Das Thema Mykotoxine betrifft nicht nur Landwirte, sondern alle Verbraucher, die sich darauf verlassen müssen, dass unser Brotgetreide möglichst wenig mit diesen natürlich vorkommenden Pilzgiften kontaminiert ist. Chemische Rückstandsanalysen in Lebens- und Futtermitteln und innovative Wege zur Reduktion des Pilzbefalls, wie sie im Julius Kühn-Institut (JKI) beschritten werden, gehen hier Hand in Hand.

Grundlage für viele Entscheidungen in der Ernährungspolitik sind Daten zum konkreten Essverhalten der Bevölkerung. Die bisherige Datenbasis war in weiten Teilen dünn oder veraltet. Die neue Nationale Verzehrsstudie II des Max Rubner-Instituts (MRI) hat hier eine Fülle von aktuellen Informationen geliefert, so zum Beispiel, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen Übergewicht und der sozialen Schichtung in der Bevölkerung.

Die Bundesrepublik ist das Land mit den größten Holzvorräten in der EU. Auch hier sind umfassende Erhebungen und innovative Ideen nötig, um diese Ressource nachhaltig zu nutzen und die zahlreichen positiven Effekte der Wälder nicht zu beeinträchtigen. Zudem hat die Bundesrepublik im EU- und globalen Rahmen zahlreiche Berichtspflichten (zum Beispiel im Zuge des Kyoto-Protokolls oder des europäischen Waldmonitorings), die vom Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI) übernommen werden.

Von besonderer Bedeutung für die ländlichen Räume sind die Lebensverhältnisse der dort lebenden Bevölkerung. Sie entscheiden darüber, ob die Menschen in ihrer Region eine Perspektive sehen oder ob sie abwandern. Empirische Studien des vTI liefern wichtige Grundlagen für politische Entscheidungen zur Entwicklung attraktiver ländlicher Räume in Deutschland.

Abgerundet wird der Einblick in die Arbeiten der Bundesforschungsinstitute durch einen Beitrag über den nach der Umstrukturierung neu formierten Forschungsbereich des BMELV. Der 48-seitige ForschungsReport 1/2008 mit dem Schwerpunktthema „Leuchttürme der Forschung“ kann kostenlos bezogen werden über die Geschäftsstelle des Senats der Bundesforschungs­institute, Bundesallee 50, 38116 Braunschweig. Tel.: 0531 / 596-1016, E-mail: michael.welling@vti.bund.de.

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Dr. Michael Welling BMELV

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