Zoonoseerreger in Schweinemastbetrieben – Risikofaktoren identifiziert

Eine Studie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover sollte Aufschluss über das Vorkommen dieser Erreger in deutschen Schlachtschweinebeständen geben.

Dazu wurden in 30 Mastbeständen Kot- und Blutproben von jeweils 30 Tieren entnommen sowie Tupferproben von Tränken, Trögen, Stiefelsohlen der Stallbetreuer und Wasserhähnen an den Stalleingängen. In allen Beständen wurden sowohl bakteriologisch als auch serologisch Campylobacter ssp. nachgewiesen.

Bei Yersinia enterocolitica waren fünf Bestände negativ. Ein Drittel der Umgebungsproben waren ebenfalls Campylobacter-positiv. In erster Linie waren Tränken (50 %) und Tröge (43,3 %) kontaminiert. Yersinia wurde viermal nachgewiesen. Alle vier Proben stammten von den Stiefeln des jeweiligen Betreuers. In einer Risikoanalyse wurden Daten zu Betriebsmanagement, Hygieneregime, Fütterung und Bestandsinfektionen ausgewertet. Wenige Variable konnten als Risikofaktoren identifiziert werden. Dazu gehörten das Vorhandensein einer Krankenbucht in den Stallabteilen, die Anzahl der Ställe sowie die Hundehaltung auf dem Betrieb. Einige ermittelte Risikofaktoren widersprechen der herrschenden Lehrmeinung: Statistisch gesehen stellte Vollspaltenboden ein Risiko dar und der Bezug von Schweinen aus mehr als zwei Herkunftsbeständen wurde als vorbeugend für die Erregerausbreitung eingestuft. Allerdings ist zu beachten, dass der geringe Datenumfang die Aussagekraft der Ergebnisse begrenzt.

Weitere Informationen: Das Projekt wurde im Auftrag des Projektträgers Agrarforschung in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) durchgeführt und mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert. Der Abschlussbericht ist unter www.ble.de (dort: Forschung Agrar- und Verbraucherschutz – „Suchkatalog zu laufenden und abgeschlossenen Projekten“) als pdf abrufbar.

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Renate Kessen aid infodienst

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