Frühwarnsystem des IMK mit neuen Werten – Rezessionsgefahr weiter gering

Das Rezessionsrisiko in Deutschland ist weiterhin gering. Bis Ende Mai besteht keine unmittelbare Gefahr einer rezessiven Entwicklung. Das zeigt der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung in seiner aktuellen Prognose.

Die Vorhersage beruht auf dem Datenstand Anfang März. Für den laufenden Monat weist der Indikator eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 19,5 Prozent aus. Für April liegt das Risiko bei 9,8 Prozent, und für den Mai gibt das Instrument eine Wahrscheinlichkeit von nur noch 2 Prozent an. Damit sind alle drei Werte nach dem Ampel-Prinzip des Indikators eindeutig der grünen Klasse (geringe Rezessionswahrscheinlichkeit unter 30 Prozent) zuzuordnen.

Gegenüber der vorigen Prognose, die auf dem Datenstand von Anfang Februar basierte, hat sich der Ausblick für März und April leicht um knapp 5 bzw. knapp 7 Prozentpunkte verschlechtert. Das spiegelt die negative Tendenz bei den Auftragseingängen aus dem Ausland wider. Dieser Einfluss wird aber durch die vergleichsweise ruhige Lage auf den Finanzmärkten und das deutlich verbesserte Geschäftsklima in der gewerblichen Wirtschaft gedämpft. Daher steigt die Rezessionswahrscheinlichkeit für März und April nur geringfügig. Im Mai dominieren die positiven Faktoren deutlich.

Bei der Interpretation der Ergebnisse sei allerdings zu berücksichtigen, dass das Frühwarnsystem des IMK die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession, also einen deutlichen wirtschaftlichen Einbruch angibt, betonen die IMK-Experten Dr. Sabine Stephan, Peter Hohlfeld und Thomas Theobald. Die Entwicklung der Indikator-Werte mache zwar deutlich, dass die zum Jahresende 2011 noch deutlich spürbare Unsicherheit bei der wirtschaftlichen Entwicklung merklich zurückgegangen ist. Eine geringe Rezessionswahrscheinlichkeit bedeute jedoch nicht, dass sich die Wirtschaft in einem Aufschwung befindet oder in diesen eintritt.

Der IMK Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert.

Zum Konjunktur-Indikator: http://www.boeckler.de/imk

Mehr zur Funktionsweise des Indikators:
http://www.boeckler.de/pdf/p_imk_konjunkturindikator_2012_01.pdf
Ansprechpartner in der Hans-Böckler-Stiftung
Prof. Dr. Gustav A. Horn
Wissenschaftlicher Direktor IMK
Tel.: 0211-7778-331
E-Mail: Gustav-Horn@boeckler.de
Dr. Sabine Stephan
IMK
Tel.: 0211-7778-335
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Thomas Theobald
IMK
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Peter Hohlfeld
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