Kreditklemme lässt Mittelstand kalt
Die seit den Finanzmarktturbulenzen auch in Deutschland restriktiv gehandhabte Kreditvergabe beeindruckt den deutschen Mittelstand kaum. Ebenso wenig sei bei mittelständischen Unternehmen eine Eigenmittelknappheit spürbar, lautet das Fazit einer Untersuchung der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) im Auftrag der Commerzbank.
Hingegen verzeichne mehr als die Hälfte der Betriebe einen Geldanlagebedarf, der sich nicht nur auf kurzfristige Investitionen beschränke. „Mittelstandsunternehmen sind auf der Suche nach günstigen Gelegenheiten. Diese dienen oftmals der Glättung von betrieblichen oder wirtschaftlichen Risiken, können aber gleichzeitig Win-Win-Situationen herbeiführen“, erklärt Michael Wandt, Vorstandsmitglied des Bundesverbands Kapital für den Mittelstand http://www.kapital-mittelstand.de , im Gespräch mit pressetext.
Rund ein Viertel der deutschen Mittelstandsunternehmen sei an langfristigen Anlagemöglichkeiten von mehr als einem Jahr interessiert. Zehn Prozent würden sogar Optionen von mehr als fünf Jahren in Betracht ziehen. Dabei stehen nicht hohe Rendite, sondern die Sicherheit der Anlage im Mittelpunkt. Verzinsung und Verfügbarkeit spielen eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. Angesichts des Desasters bei Subprime-Positionen seien hingegen die Transparenz und eine einfache Funktionsweise der Anlagemöglichkeiten von entscheidender Bedeutung. „Die Finanzmarktkrise und die Kreditklemme werden im Mittelstand durchaus wahrgenommen. Besonders bei der Kreditvergabe haben sich die Konditionen verschlechtert“, meint Wandt.
Bei der Bewilligung von Krediten an mittelständische Firmen haben sich die Spielregeln geändert. „Die Frage nach einer Vergabe oder Nicht-Vergabe von Krediten wird bei relativ vielen Unternehmen verneint, da sie zunehmend als unfinanzierbar eingestuft werden“, so Wandt gegenüber pressetext. Der FHM zufolge schaffe die Kreditklemme keine besonders großen Probleme. Allerdings werde der Mittelstand bei der Finanzanlage oftmals unterschätzt.
„Er verfügt nicht nur über beachtliche und längerfristig zur Verfügung stehende Mittel, sondern zeichnet sich auch durch ein diversifiziertes und professionelles Anlageverhalten aus“, so die FHM. Dabei liegen die Zinserwartungen bei überdurchschnittlich hohen sechs Prozent, die trotz geringer Risiken durchaus erreichbar seien. Dazu müssten in der Anlagepolitik mitunter auch Fonds einbezogen werden.
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