Vergrößerte Reichweite von E-Fahrzeugen

Prof. Dr.-Ing. Reiner Kriesten (li.) mit Studierendem bei der Analyse der modellbasierten Reichweitensimulation HsKA

Die Reichweite von Elektrofahrzeugen ist noch immer sehr beschränkt. Für Langstecken sind diese nur selten bzw. gar nicht einsetzbar und auch für Fahrten im Grenzbereich, also Fahrten, bei denen die Grenzen der gespeicherten Energie erreicht werden, ist das Vertrauen in E-Fahrzeuge nur bedingt gegeben.

Am Institut für Energieeffiziente Mobilität (IEEM) der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft wird daher an der Entwicklung eines prädiktiven – also vorhersehbaren – und miteinander verbundenen Energie- und Routenmanagements gearbeitet.

Ziel dieser Forschungstätigkeit ist es, die energetisch passende Route zu finden und gleichzeitig Nebenverbraucher in Fahrzeugen, wie zum Beispiel Klimaanlage und Infotainment so zu regeln, dass die optimale Route ausgewählt und das Fahrtziel letztendlich sicher erreicht wird. Die Lösung beinhaltet die optimale Verbindung von Energiemanagement und Navigation.

Die Gesamtfahrstrecke wird hierfür im Vorfeld – und auch permanent während der Fahrt – analysiert, um ständig die Restenergie mit der noch notwendigen Energie zu vergleichen und gegebenenfalls rechtzeitig Maßnahmen einleiten zu können. Parameter wie z. B. präferierte Strecken, aktuelle Verkehrslage, Fahrzeugzuladung, aber auch Straßenverhältnisse und Höhenunterschiede müssen – ebenso wie das Fahrverhalten des Fahrers – bei dieser Berechnung mit einbezogen werden.

Wenn der Energiebedarf für die Reststrecke annähernd so hoch oder höher ist als die aktuell vorhandene Restenergie, wird ein „Maßnahmen-Set“, bestehend aus der Regelung von Nebenverbrauchern, Hinweisen an den Fahrer über ressourcenschonende Fahrweisen und alternative Ausweisung von Routenoptionen eingeleitet, um ein Erreichen des Ziels zu gewährleisten.

Grundlage dieses Reichweiten- und Energiemanagements ist ein Algorithmus, der gemeinsam von Prof. Dr.-Ing. Reiner Kriesten, Studiendekan des Masterstudiengangs Effiziente Mobilität in der Fahrzeugtechnologie an der Hochschule Karlsruhe, am dortigen Institut für Energieeffiziente Mobilität (IEEM) mit den Kooperationspartnern ITK Engineering AG, IPG Automotive AG und dem KIT entwickelt wurde.

Das Vertrauen in E-Fahrzeuge zu steigern ist eine Kernaufgabe, um diese Technologie auf dem Markt durchzusetzen. Neben physikalischen Verbesserungen, beispielsweise durch höhere Batteriekapazitäten, sind hier intelligente Algorithmen eine hervorragende Option, die zudem die Fahrzeugkosten nicht in die Höhe treiben. Denn aus einer Implementierung von entsprechenden Algorithmen in die Software resultieren nur vernachlässigbare Kosten für den Fahrzeughersteller. Die Kopplung der Navigations- und Energiemanagement-Systeme ist besonders für Erstausrüster der Automobilbranche von Interesse, die diese Verbindung für ihre integrierten Navigationssysteme gewinnbringend nutzen können“, so Prof. Dr.-Ing. Reiner Kriesten.

http://www.hs-karlsruhe.de/hochschule/aktuelles/presse/entwicklung-eines-gekoppe…

Media Contact

Holger Gust idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verkehr Logistik

Von allen Aktivitäten zur physischen Raum- und Zeitüberbrückung von Gütern und Personen, einschließlich deren Umgruppierung – beginnend beim Lieferanten, durch die betrieblichen Wertschöpfungsstufen, bis zur Auslieferung der Produkte beim Kunden, inklusive der Abfallentsorgung und des Recyclings.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Verkehrstelematik, Maut, Verkehrsmanagementsysteme, Routenplanung, Transrapid, Verkehrsinfrastruktur, Flugsicherheit, Transporttechnik, Transportlogistik, Produktionslogistik und Mobilität.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer