Projekt ALCATRAP: CO2-Speicherung durch Reaktion mit alkalischen Reststoffen
Die verfahrenstechnische Optimierung der CO2-Entfernung aus Rauchgasen mit Hilfe alkalischer Materialien sowie die Überführung dieses Prozesses vom Laborbetrieb in den Pilotmaßstab ist das Ziel eines neuen Forschungsprojekts ALCATRAP (ALkaline CArbon TRAPing) des Lehrestuhls Hydrologie.
Angesichts steigender CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre ist die Entwicklung von technischen Lösungen zur Verringerung der CO2-Emissionen dringend erforderlich. Eine schnellen Abreicherung von CO2 aus Rauchgasen kann beispielsweise durch Reaktion mit alkalischen Reststoffen erreicht werden. Bei diesem Prozess wird CO2 entweder direkt in Calciumkarbonat oder indirekt in alkalinitätshaltige Lösungen gebunden.
Letztere kann in einen geeigneten (z.B. Anhydrid-führenden) Aquifer (Grundwasserleiter) verbracht werden, wo das CO2 durch ‚Mineral Trapping’, d.h. dessen mineralischer Bindung festgelegt werden kann. Alkalische Reststoffe fallen in großen Mengen z.B. bei der Verbrennung von Kohle oder bei der Stahlherstellung an und werden zu einem erheblichen Anteil als Reststoffe deponiert. Die Nutzung dieser Materialien birgt deshalb ein Potential zur Reduktion von CO2-Emissionen, insbesondere aus Punktquellen wie Kraftwerken.
Zur Bearbeitung des Projekts wurde eine Arbeitsgemeinschaft unter Leitung von Prof. Stefan Peiffer gebildet, die sich aus dem Lehrstuhl für Hydrologie der Universität Bayreuth, dem Anlagenhersteller RVT Process Equipment und dem Forschungs- und Entwicklungszentrum für Sondertechnologien zusammensetzt. Die Förderung erfolgt im Rahmen des Geotechnologienprogramms zur „Erkundung, Nutzung und Schutz des unterirdischen Raumes – Geologische Speicherung von CO2“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Das Projekt soll dazu beitragen eine technische Lösung zur Senkung der CO2- Emissionen aus Kraftwerken zu erarbeiten, die für Deutschland bzw. die deutschen Industrie in Hinblick auf die Erfüllung der Anforderungen des Kyoto-Protokolls von wesentlichem Interesse ist.
Kontakt und weitere Informationen:
Prof. Dr. Stefan Peiffer
Leiter des Lehrstuhls Hydrologie und
Geschäftsführender Direktor von BayCEER
Telefon: 0921/55-2251
E-Mail: s.peiffer@uni-bayreuth.de
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie
Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).
Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.
Neueste Beiträge
Raum-Zeit-Kristall
Wichtiges Puzzleteil auf dem Weg zu neuen optischen Materialien. Photonische Raum-Zeit-Kristalle sind Materialien, die drahtlose Kommunikation oder Lasertechnologien leistungsfähiger und effizienter machen könnten. Sie zeichnen sich durch die periodische Anordnung…
Neuer Meilenstein in der Quantenforschung
Google Quantum AI und Quantenphysiker der Freien Universität Berlin veröffentlichen wegweisende Ergebnisse zu Hamiltonoperatoren. Ein Forschungsteam der Freien Universität Berlin und von Google Quantum AI hat eine innovative Methode zur…
Maßgeschneiderte Köpfe für den 3D-Druck
So gelingt individuelle Funktionsintegration. Fraunhofer IWU auf der Formnext, 19. – 22. November 2024, Halle 11.0/Stand E38. Wire bzw. Fiber Encapsulating Additive Manufacturing (WEAM/FEAM) könnte die industrielle Fertigung von Bauteilen,…