Energiesparende Abgasreinigung: Plasmazersetzung von Emissionen
Das Potential der Technologie im Bereich der Abgasreinigung wurde exemplarisch an perfluorierten Verbindungen aus der Halbleiterindustrie erfolgreich getestet. Die Effizienz der Schadstoffreduzierung im Vergleich zu thermischen Verfahren, welche bislang zur Abgasreinigung genutzt werden, ist beeindruckend und bietet neue Möglichkeiten, den Energieeinsatz im Bereich der Umwelttechnik zu reduzieren.
Die Umweltgesetzgebung in Bezug auf die Emissionen von gefährdenden Stoffen ist in den letzten Jahren immer weiter verschärft worden. Im Zuge dessen haben viele Unternehmen thermische Nachverbrennungsanlagen oder andere Abluftreinigungsanlagen installiert.
Ein bislang nur im Bereich der Halbleiterindustrie eingesetztes Verfahren zur Abgasreinigung ist die Plasmazersetzung, bei der die Abgase in einer Art Plasmabrenner umgesetzt werden. Durch entsprechende Zusätze lassen sich hierbei auf chemischen Wege Reaktionen unter geringerem Energieeinsatz erzeugen als bei einer thermischen Nachverbrennung. Im Zuge eines Projektes wurde die Möglichkeit der Nutzung der Technologie bei der Dekontamination von fluorhaltigen Gasen untersucht. Die Ergebnisse werden im Folgenden kurz beschrieben:
Ein Plasmabrenner wurde als plasmachemischer Reaktor zur Zerlegung von umweltgefährdenden Abgase aus der Halbleiterindustrie entwickelt und arbeitet mit hohe Umsetzungsraten bei niedrigem Energieaufwand.
Die Optimierung der Entsorgungseffizienz wurden mit dem Gas Tetrafluormethan, das bei Ätzprozessen in der Halbleiterindustrie eingesetzt wird, durchgeführt. Das Tetrafluormethan-Gas reagiert im Plasma zu Kohlendioxid und Flusssäure.
Durch die Zudosierung einer aktiven Komponente konnte eine Umsetzung von mehr als 98% nachgewiesen werden. Die eingesetzte Mikrowellenleistung lag dabei bei 3 kW. Als weiteres relevantes Prozessgas wurde Stickstofftrifluorid untersucht und erste Experimente zur Umsetzung durchgeführt. Dabei zeigten sich sehr hohe Umsetzungseffizienzen von fast 100%.
Diese vielversprechenden Resultate zeigen, welches Potential in dieser Technologie steckt und dass es sinnvoll ist, das Verfahren auch für andere Prozesse weiter zu entwickeln. Für weitere interessante Abgassysteme steht diese Technologie zur Verfügung und kann bei Innovent weiterentwickelt werden.
Kontakt:
Dr. Arnd Schimanski, INNOVENT e.V. Technologieentwicklung,
as@innovent-jena.de, 03641-282510
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.innovent-jena.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie
Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).
Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.
Neueste Beiträge
Mehr als Ernährung: Die Qualität wird durch Bestäuber bestimmt
Ein neuer Blick auf die Besonderheiten von Kulturpflanze-Bestäuber-Wechselwirkungen Die Bestäubung durch Tiere trägt zu einem Drittel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion bei, doch inwieweit die Identität von Bestäubern, Pollen und Kulturpflanzensorten die…
Enhancing Plant-Based Foods‘ Texture with Field Beans
Forschende des Leibniz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München haben erstmals untersucht, wie aus Ackerbohnen gewonnene Proteinstrukturen auf ein zelluläres Modellsystem für orale, menschliche Tastzellen wirken. Hautsinneszellen dieser Art…
Biodiversität, Klima und Lebensgrundlagen: Nachhaltige Praktiken für eine grünere Erde
Forschungsteam mit Beteiligung der Universität Göttingen ruft Politik zu mehr Handeln auf Baumkulturen – zum Beispiel Äpfel, Kirschen, Oliven, Nüsse, Kaffee und Kakao – bedecken weltweit mehr als 183 Millionen…