Effizientere und kostengünstigere Femtosekundenlasersysteme

Das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) hat für Femtosekundenlaser ein neues Verstärkersystem entwickelt, das mit Pulsenergien von 1 bis 6 mJ arbeitet. Dieser Prototyp ist ein direkt diodengepumpter Cr:LiCAF-Verstärker, der von einem frequenzverdoppelten Faserlaser gesendet wird. Durch den Einsatz dieses Verstärkers können größere Gesamteffizienzen erzielt werden als bei den bisher verwendeten all-solid-state Ti:Saphir Verstärkersystemen. Weiterhin ist dieses Verstärkersystem im Aufbau kompakter und dementsprechend kostengünstiger als vergleichbare Systeme.
Besonders im Bereich der Mikromaterialbearbeitung hat sich der Femtosekundenlaser (fs-Laser) als äußerst effektives Werkzeug herausgestellt, mit dem selbst höchste Qualitätsanforderungen, z.B. hinsichtlich der Präzision, mühelos erfüllt werden können.
Ein Anwendungsgebiet des vom LZH entwickelten diodengepumpten Cr:LiCAF-Verstärkersystems für fs-Laser ist die Augenchirurgie. So werden z.B. beim fs-Lasik-Verfahren (laserchirurgische Korrektur von Fehlsichtigkeiten wobei die Operation direkt im Hornhautgewebe und nicht oberflächlich durchgeführt wird) mit Pulsenergien im Mikrojoule-Bereich – wie sie der Cr:LiCAF-Verstärker erzeugt – gearbeitet. Weiterhin besitzt der Cr:LiCAF-Verstärker ein hohes Anwendungspotential für den Bereich der Nanostrukturierung und die Herstellung von Elektronengittern.
Die für die hochpräzise und gleichzeitig sehr schädigungsarme Materialbearbeitung mit dem fs-Laser benötigten Pulsenergien können jedoch nicht direkt vom Laseroszillator erzeugt werden, sondern müssen in einem regenerativen Verstärker nachverstärkt werden.
Dieser Verstärker wird mit Laserdioden im roten Spektralbereich gepumpt und besitzt eine Ausgangswellenlänge im Bereich von 780 nm. Besonders vorteilhaft an diesem System ist seine Kompatibilität mit herkömmlichen Ti:Saphir-Systemen, wodurch beim Einsatz des Verstärkers bereits vorhandene Strahlführungskomponenten weiterverwendet können. Zudem bietet der Cr:LiCAF-Verstärker die Möglichkeit, die Leistung – falls gewünscht – durch die Verwendung leistungsstärkerer Laserdioden zu erhöhen.
Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Das Laser Zentrum Hannover e.V. ist eine durch Mittel des niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Technologie und Verkehr unterstützte Forschungs- und Entwicklungseinrichtung auf dem Gebiet der Lasertechnik.

Für mehr Information:
Laser Zentrum Hannover e.V.
Dipl.-Phys. A. Isemann
Hollerithallee 8
30419 Hannover
Tel.: 0511-2788-217
Fax: 0511-2788-100
E-Mail: is@lzh.de

Media Contact

Michael Botts idw

Weitere Informationen:

http://www.lzh.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie

Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Blühende Mandelplantage in Australien

Mehr als Ernährung: Die Qualität wird durch Bestäuber bestimmt

Ein neuer Blick auf die Besonderheiten von Kulturpflanze-Bestäuber-Wechselwirkungen Die Bestäubung durch Tiere trägt zu einem Drittel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion bei, doch inwieweit die Identität von Bestäubern, Pollen und Kulturpflanzensorten die…

Dr. Sanjai Karanth bei Arbeiten am Rasterkraftmikroskop

Enhancing Plant-Based Foods‘ Texture with Field Beans

Forschende des Leibniz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München haben erstmals untersucht, wie aus Ackerbohnen gewonnene Proteinstrukturen auf ein zelluläres Modellsystem für orale, menschliche Tastzellen wirken. Hautsinneszellen dieser Art…

Kakaoplantage des Projekts „Ökologische Intensivierung und Multifunktionalität von genetisch diversen Kakao-Agroforstsystemen in peruanischen Landschaften (Eco-Cacao)“. Baumkulturen wie diese bieten wichtige Einkommensquellen für Einheimische und können – mit nachhaltigen Strategien – die Artenvielfalt schützen.

Biodiversität, Klima und Lebensgrundlagen: Nachhaltige Praktiken für eine grünere Erde

Forschungsteam mit Beteiligung der Universität Göttingen ruft Politik zu mehr Handeln auf Baumkulturen – zum Beispiel Äpfel, Kirschen, Oliven, Nüsse, Kaffee und Kakao – bedecken weltweit mehr als 183 Millionen…