Sommerzeit-Umstellung: Studie an der PH-Heidelberg verdeutlicht kritische Auswirkungen auf Jugendliche

Die Umstellung auf Sommerzeit, aktuell wieder in der Nacht auf den 29. März, betrifft alljährlich Millionen von Menschen. Dennoch ist die Öffentlichkeit über die Auswirkungen auf die Gesundheit kaum informiert.

Erstmals wurden fast 500 Schülerinnen und Schüler der Metropolregion Rhein-Neckar in einer groß angelegten Studie an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg während dieser Umstellung befragt. Die Ergebnisse der Chronobiologie-Studie unter Leitung von Biologieprofessor Dr. Christoph Randler zeigen: Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren benötigen durchschnittlich zwei bis drei Wochen, um sich im Frühjahr an diese Umstellung anzupassen.

In dieser Zeit klagen sie besonders häufig über Müdigkeit. Als Konsequenz sollten in diesen zwei Wochen weder Klassenarbeiten geschrieben noch Prüfungen abgelegt werden.

„Die meisten Jugendlichen sind sowieso „Nachteulen“ und haben bereits ohne Zeitumstellung Probleme, morgens in der Schule fit und leistungsfähig zu sein“, so Prof. Dr. Christoph Randler. Durch die Zeitumstellung müssen die Jugendlichen nun nochmals eine Stunde früher aufstehen. Dies verschlimmert die Situation weiter. „Die meisten Jugendlichen sind eher Abendtypen (Eulen) und morgens in der Schule noch nicht fit. Diese Veränderung findet in der Pubertät statt. Studien zeigten auch, dass Jugendliche, die stark zur Eule orientiert sind, schlechtere Noten mit nach Hause bringen.“, so Randler weiter.

Die Studie, die soeben im renommierten Fachblatt Sleep Medicine publiziert wurde, stellt außerdem fest, dass Eulen länger unter der Umstellung auf Sommerzeit leiden als Lerchen. Lerchen, die morgens leichter aus dem Bett kommen, aber abends früher müde werden, sind allerdings ab der Pubertät in der Minderheit – dennoch ist das deutsche Schulsystem weitgehend auf Lerchen zugeschnitten.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Christoph Randler
Im Neuenheimer Feld 561-2
D-69120 Heidelberg
(d): 06221-477-344; (p): 06203 954 17 47
E-Mail: Randler@ph-heidelberg.de

Media Contact

Dr. Birgitta Hohenester-Pongratz idw

Weitere Informationen:

http://www.ph-heidelberg.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer