OECD-Studien "Bildung auf einen Blick 2010" und "Lernen für die Arbeitswelt" vorgestellt

Das geht aus der Studie „Bildung auf einen Blick 2010“ hervor, die Bundesbildungsministerin Annette Schavan, Niedersachsens Wissenschaftsministerin Johanna Wanka als Vertreterin der Kultusministerkonferenz sowie der Leiter des Berliner OECD-Büros, Heino von Meyer und Kathrin Höckel, Analystin im Bildungsdirektorat der OECD, am Dienstag in Berlin vorgestellt haben.

In allen Ländern verdienen Hochschulabsolventen deutlich mehr als Menschen mit Berufsausbildung, Abitur oder ähnlicher Qualifizierung des Sekundarbereich II. In Deutschland beträgt dieser Einkommensunterschied rund 75 Prozent und ist damit sogar noch größer als im OECD-Durchschnitt. Auch für den Staat bringen Investitionen in Bildung hohe Erträge: Die OECD stellte die öffentlichen Kosten für Studium und entgangene Steuereinnahmen eines Hochschulabsolventen den Einnahmen durch höhere Steuern, Beiträge zur Sozialversicherung und geringeres Arbeitslosigkeitsrisiko gegenüber. Heraus kam ein positiver Saldo von rund 155.000 Euro.

Bundesministerin Schavan betonte: „Das Ergebnis zeigt: Wir haben unser Geld richtig ausgegeben. Dies gilt ganz besonders für den Hochschulpakt, in den Bund und Länder seit 2007 eine Milliarde Euro investiert haben, damit 90.000 junge Menschen zusätzlich ein Studium aufnehmen können. Wir werden deshalb bis 2015 für weitere 270.000 Studienanfänger noch einmal 3,6 Milliarden Euro in den Hochschulpakt stecken.“

Den Erfolg dieser Maßnahme zeige auch die Steigerung Deutschlands bei der Studienanfängerquote, sagte Schavan weiter. „43 Prozent eines Jahrgangs nehmen im Wintersemester 2009/2010 ein Studium auf. Wir haben unser Ziel von 40 Prozent erstmals erreicht.“

Gute Ergebnisse erzielte Deutschland auch in der Studie „Lernen für die Arbeitswelt“. Die duale Berufsausbildung sei „in Deutschland tief verwurzelt und weltweit anerkannt“, so das Ergebnis der OECD. Die Studie belegt: Die Jugendlichen werden in der Ausbildung, die Praxis und Theorie verbindet, erfolgreich für den Arbeitsmarkt vorbereitet. Dieses Ansehen verdankt das System nicht zuletzt dem hohen Kompetenzniveau vieler Berufe, bei denen die Ausbildung in anderen Ländern zum Teil im Tertiärbereich – also Fachschulen, Fachhochschulen und Hochschulen – angesiedelt ist.

„Die Ergebnisse der Studie bestätigen die hohe Qualität sowie die Stärken der beruflichen Bildung in Deutschland“, betonte die niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur Johanna Wanka. „Auf diesen Stärken dürfen wir uns jedoch nicht ausruhen und müssen uns weiter den Herausforderungen stellen, mit denen das deutsche berufliche Bildungswesen konfrontiert ist“, so Wanka weiter.

Handlungsbedarf wird Deutschland im Übergang von der allgemeinbildenden Pflichtschule zur beruflichen Ausbildung attestiert: Immer noch gehen zu viele Schüler in ein Übergangssystem statt direkt in eine Ausbildung. Die OECD schlägt eine Koordinierungsstelle auf Länderebene vor, um den Übergang von der Schule in die berufliche Ausbildung zu erleichtern. „Ob eine solche Stelle wirklich Abhilfe schaffen kann, wird zu überprüfen sein“, sagte Wanka. Weiter empfiehlt die OECD, die Anerkennung von erworbenen Qualifikationen besser zu nutzen. Wanka: „Diese Maßnahmen hätten das Potential, mehr Jugendliche in eine reguläre Ausbildung zu bringen.“

Eine Zusammenfassung der Studie finden Sie unter http://www.bmbf.de/de/13920.php
oder http://www.kmk.org/.
Die gesamte Broschüre „Bildung auf einen Blick 2010“ kann über den Buchhandel für 69,- Euro (53,- Euro im Abonnement) sowie über www.wbv.de
Email: service@wbv.de
Tel. 0521/91101-11
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