Meditation vergrößert das Gehirn

Wer häufig lange meditiert, vergrößert damit Regionen des Gehirns, die für die Emotionen zuständig sind. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der University of California aus der Gehirnuntersuchung von Menschen, die häufig meditieren.

„Wer oft meditiert, hat die herausragende Fähigkeit, positive Emotionen besonders zu pflegen, emotionell stabil zu bleiben und sich besonders aufmerksam zu verhalten“, so die Studienleiterin Elieen Luders. Veränderungen im Gehirn könnten eine Erklärung für dieses Verhalten liefern, berichtet die Zeitschrift NeuroImage.

Die Wissenschaftler untersuchten 44 Menschen, wobei die Hälfte der Probanden bereits über Jahre täglich nach der Zazen-, Samatha- oder Vipassana-Methode meditierten. Zum Einsatz kamen hochauflösende 3D-Magnetresonanz sowie weitere Methoden, die eine Unterteilung und den Vergleich der Größe verschiedener Gehirnregionen erlauben.

Sichtbar wurde dabei, dass Menschen, die häufig meditieren, deutlich größere Volumen der Gehirnregionen Hippokampus, orbitofrontaler Kortex, rechter Thalamus und obere Schläflappenwindung besitzen. Alle diese Gehirnregionen sieht man als für die Steuerung emotionaler Prozesse und der Persönlichkeit verantwortlich.

„Bisher ist bekannt, dass Meditation, wenn sie über längere Zeit praktiziert wird, kognitive Fähigkeiten verbessern kann“, erklärt der Frankfurter Hirnforscher Wolf Singer im pressetext-Interview. So sei bisher etwa eine Steigerung der Aufmerksamkeit bewiesen, weshalb regelmäßig Meditierende für kurze Zeit gesehene Bilder rascher verarbeiten. „Ein ähnliche Verdickung des Großhirns ist bei Menschen dokumentiert, die Jonglieren lernen und dann regelmäßig üben. In diesem Fall geht die Verdickung jedoch wieder zurück, wenn die Personen das Jonglieren einstellen.“

Die US-Forscher geben zu bedenken, dass Unterschiede auf mikroskopischer Ebene noch nicht untersucht wurden. Damit bleibe die Fragen noch offen, ob es sich bei dem beobachteten Phänomen um eine Vermehrung der Gehirnzellen, um ihre Vergrößerung oder um die Verbesserung ihrer Synapsen-Verbindungen handelt. Da die Meditierenden nicht vor ihrer ersten Meditation überprüft werden konnten, sei zudem nicht überprüfbar, ob nicht vielleicht auch Menschen mit bestimmten Gehirnausprägungen eine spezielle Vorliebe für die Meditation besitzen.

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Johannes Pernsteiner pressetext.deutschland

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