Studie zur Behandlung von Depression
GlaxoSmithKline (GSK) hat eine multizentrische, placebokontrollierte, randomisierte Studie der Phase IIa mit dem Wirkstoff GW876008 zur Behandlung von Depression gestartet. Für Deutschland werden noch Studienteilnehmer gesucht.
Jeder kennt das: Phasen der inneren Erschöpfung und der Verzweiflung – wenn einfach nichts mehr geht. Solche Phasen können durch verschiedene Ereignisse ausgelöst werden. Zum Beispiel können der Verlust eines Partners, berufliche Erfolglosigkeit oder eine persönliche Enttäuschung so belastend sein, dass sie alle anderen Lebensbereiche negativ beeinflussen. Aus Sicht der Medizin handelt es sich dabei nicht immer um eine Depression – es kann auch eine normale Reaktion auf Lebensprobleme sein. Eine Depression im medizinischen Sinne ist jedoch eine behandlungsbedürftige, psychiatrische Erkrankung. Wer an einer Depression erkrankt, kann sich nicht mehr aus eigener Kraft befreien.
Studienteilnehmer in Deutschland gesucht
GSK-Forscher untersuchen in dieser Studie, ob sich der Wirkstoff unter dem vorläu-figen Namen GW876008 positiv auf die Behandlung von Depressionen auswirkt. GW876008 ist ein selektiver Corticotropin-Releasing-Factor 1 (CRF1)-Rezeptor-Antagonist, der zur Behandlung dieser Erkrankung in Studien untersucht wird. Er wird in Form einer Tablette verabreicht. Die Studie soll primär die antidepressive Wirksamkeit von GW876008 bei Patienten mit MDD (Major Depressive Disorder) messen. Als Vergleich dient eine Parallelgruppe, bei der ein Placebo zum Einsatz kommt. Ebenso werden Schlafqualität, Sicherheit und Verträglichkeit unter der Ein-nahme von GW876008 untersucht. Für Deutschland sucht GSK noch Studienteilnehmer.
Interessenten können sich direkt mit GSK unter der folgenden Telefonnummer in Verbindung setzen: 0180 – 3456 100.
GW876008 beeinflusst möglicherweise die Weiterleitung von Stress-Signalen
Auch wenn viele Zusammenhänge des Stoffwechsels im Gehirn bis heute noch nicht geklärt sind, gehen die meisten Wissenschaftler davon aus, dass während einer Depression der Stoffwechsel im Gehirn gestört ist. Die Neurotransmitter sind aus der Balance geraten: Der Spiegel dieser Botenstoffe ist zu niedrig oder die Funktion der Synapsen ist verändert. Chronischer Stress führt über eine andauernde Stimulation der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse
(HHN-Achse) – auch Stressachse genannt – zu einer übermäßigen Ausschüttung von Glucocorticoiden ins Blut. Diese Achse spielt eine entscheidende Rolle bei der spezifischen Anpassung des Körpers an Stress-Situationen. Bei an Depression erkrankten Patienten ist die normale Funktion der Achse gestört. Im Blut der Patienten lassen sich in der Folge überhöhte Mengen des Stresshormons Kortisol nachweisen.
Über GW876008
CRF ist ein Polypeptid, das aus 41 Aminosäuren besteht. Es repräsentiert in der komplexen Aktivierungskette von Stressreaktionen ein frühes chemisches Signal und spielt eine wichtige Rolle dabei, wie Menschen auf Stressfaktoren reagieren. Zahlreiche Untersuchungen belegen diesen Zusammenhang. CRF1-Rezeptor-Antagonisten wie GW876008 könnten ein wichtiger therapeutischer Ansatz zur Behandlung von Depressionen sein. Denn sie reduzieren möglicherweise die veranlagte Störanfälligkeit der HHN-Achse und mindern damit die Hypersensibilität der Patienten auf Stress.
Unternehmensinformation
GlaxoSmithKline – eines der weltweit führenden forschungsorientierten Arzneimittel- und Healthcare-Unternehmen – engagiert sich für die Verbesserung der Lebensqualität, um Menschen ein aktiveres, längeres und gesünderes Leben zu ermöglichen.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.glaxosmithkline.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen
Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.
Neueste Beiträge
Wüstenameisen nutzen Polarität des Erdmagnetfeldes zur Navigation
Wüstenameisen verlassen sich beim Navigieren auf die Nord-Süd-Richtung des Erdmagnetfeldes, so das Ergebnis einer neuen Studie, die ein Team um Pauline Fleischmann von der Universität Oldenburg jetzt in der Zeitschrift…
Tropenwälder: menschliche Eingriffe verändern Baumartenvielfalt
Ein internationales Team von Forschenden unter Beteiligung der Universität Bern haben die Folgen der Abholzung und Degradierung von Tropenwäldern untersucht. Sie konnten zeigen, dass es «Gewinner»- und «Verlierer»-Arten gibt, wobei…
Mini-Herzen für die Forschung
Ersatz für Tierversuche: Einem MHH-Forschungsteam ist es gelungen, erstmals ein blutbildendes Herzorganoid herzustellen. Wie entwickeln sich menschliche Organe, und was geschieht mit ihnen, wenn sie erkranken? Um diese Fragen zu…