Menschen teilweise immun gegen Vogelgrippe

Eine Studie amerikanischer Wissenschaftler liefert erstmals Hinweise auf die Richtigkeit der in der Forschung verbreiteten Vermutung, dass manche Menschen zum Teil gegen das Vogelgrippevirus H5N1 immun sind. So ist ein Teil der Menschheit gegen die so genannte Typ-1 Neuraminidase geschützt, die im weit verbreiteten H1N1-Grippevirus enthalten ist.

Dies – so die These – immunisiere sie ebenfalls vor einer Erkrankung durch das Vogelgrippevirus. Die Wissenschaftler konnten dies an Versuchen mit Mäusen und einer kleinen Personengruppe bestätigen. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher in der Public Library of Science.

Neuraminidase sind Enzyme, welche die Ausbreitung des Grippevirus im menschlichen Körper fördern. Bekannt war bislang eine große Ähnlichkeit zwischen der Typ-1 Neuraminidase bei Menschen (huN1) und Vögeln (avN1). Eine Immunisierung gegen huN1 könnte Menschen deshalb auch zum Teil gegen die Vogelgruppe schützen, vermuteten die Forscher.

Um dies zu prüfen, impften sie Mäuse gegen huN1. Anschließend infizierten sie die Tiere mit geringen Dosen des Vogelgrippevirus und warteten auf die Immunantwort. Das Ergebnis: Etwa die Hälfte der Tiere überlebte die Infektion, einige bildeten Antikörper gegen das Virus. Anschließend untersuchten die Wissenschaftler Blutproben von 38 Freiwilligen, die sie zuvor mit dem Vogelgrippevirus infiziert hatten. In acht Fällen wurde die Neurominidase blockiert.

„Es wurde schon lange darüber spekuliert, ob es eine solche Teilimmunität beim Menschen gibt „,sagt Holger Rabenau vom Institut für Medizinische Virologie der Universität Frankfurt am Main im Gespräch mit pressetext. „Das war bisher allerdings reine wissenschaftliche Theorie. Die Studienergebnisse liefern nun erstmals Hinweise auf die Richtigkeit dieser Vermutung.“

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