Auch Menschen in ärmeren Ländern werden immer dicker

WHO: Eine Mrd. Fettleibige unter 6,45 Mrd. Erdenbewohnern

Eine Milliarde Menschen von insgesamt 6,45 Mrd. Erdbewohnern ist übergewichtig. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO. Wenn dieser Trend weiter anhält, werden es im Jahr 2015 bereits 1,5 Mrd. sein. Die Prozentzahlen von Übergewichtigen nehmen aber nicht nur in der industrialisierten Welt zu, sondern auch in ärmeren Ländern.

Übergewicht schafft nämlich den Nährboden für eine Vielzahl von Erkrankungen wie Herzinfarkte, Schlaganfälle, Diabetes und andere chronische Leiden. „Die Vielzahl an Übergewichtigen und Fettleibigen ist erschütternd“, meint Catherine Le-Gales-Camus, stellvertretende Generaldirektorin der WHO. „Wenn nicht rasch gehandelt wird, kommen auf all diese Länder ernst zu nehmende Probleme in zehn bis 20 Jahren zu“, erklärt die Expertin im Wissenschaftsmagazin New Scientist. Das Problem der Fettleibigkeit in den ärmeren Ländern ist von vielen Faktoren abhängig – eines davon ist der globale Wandel der Ernährungsgewohnheiten. Dazu zählt eine Nahrung, die aus mehr Fett, Salz und Zucker besteht. Bewegungsmangel kommt als Erschwernis hinzu.

Nach Angaben der WHO sind mehr als 75 Prozent der Frauen über 30 Jahre in Ländern wie Barbados, Ägypten, Malta und Südafrika übergewichtig. 75 Prozent der Männer sind in Ländern wie Argentinien, Großbritannien und Griechenland zu dick. Am schlimmsten ist die Situation in den beiden Südseenationen Tonga und Nauru: Neun von zehn Erwachsenen sind dort übergewichtig. „Fastfood und zuckerhaltige Getränke werden in zu großen Mengen genossen“, erläutert die Ernährungsexpertin von Health Pacifica Doctors Kura Matenga im pressetext-Interview die Ursachen für Fettleibigkeit auf den polynesischen Cook Inseln. Noch schlimmer werde die Situation, wenn die Polynesier nach Australien und Neuseeland auswandern. Matenga hat vor wenigen Jahren ein lokales Kochbuch editiert, das den Menschen gesunde Nahrungsmittel nahe bringen soll. „In einer jeder Gesellschaft soll traditionell gekocht und gegessen werden“, so Matenga. Das entspreche der polynesischen Sitte. Wert gelegt wird insbesondere auf eine ausgewogene Ernährung bestehend aus Obst, Gemüse und Fisch. Zu den häufigsten Ernährungsfehlern zählen der große Konsum von Dosenfleisch und süßen Getränken.

„Die echte Tragödie ist, dass Übergewicht und Fettleibigkeit und die damit verbundenen chronischen Erkrankungen zum größten Teil verhinderbar wären“, so Robert Beaglehole, WHO-Direktor des Programms chronische Erkrankungen und Gesundheitsvorsorge. Rund 80 Prozent der Herzkrankheiten Schlaganfälle und Diabetes-2-Fälle sowie 40 Prozent der Krebserkrankungen könnten mit gesunder Ernährung, Nichtrauchen und körperlicher Aktivität verhindert werden“, so Beaglehole.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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