Dem Energieverbrauch auf den Grund gehen
Materialien effizienter nutzen – Energieproduktivität steigern
In jeder Industriegesellschaft sind mit der Veredlung von Rohstoffen auch negative Umweltauswirkungen verbunden. Es werden begrenzte Ressourcen verbraucht, Abfälle verursacht und das Klima über die bei der Verarbeitung eingesetzten Energiemengen belastet. Volkswirtschaftliches Ziel ist, pro Euro des Bruttoinlandsprodukts möglichst wenig Energie zu verbrauchen (Energieproduktivität). Das neue BINE-Themen-Info „Energieintensive Grundstoffe – Effizienzpotenziale und Perspektiven“ stellt die Ergebnisse einer Potenzialerhebung für die deutsche Wirtschaft vor. Die Broschüre ist kostenfrei bei BINE Informationsdienst erhältlich – telefonisch unter 0228/9 23 79-0 oder im Internet unter www.bine.info.
In der systemanalytischen Grundlagenstudie lag das Hauptaugenmerk auf den Branchen, denen von der Beschäftigtenzahl, der Produktionsmenge oder der Höhe des Energieverbrauchs eine große volkswirtschaftliche Bedeutung zukommt. Beispiel Stahlerzeugung: Die Elektrostahlerzeugung verbraucht im Vergleich zur Oxygenstahlproduktion (Roheisenlinie) nur 25 % der Primärenergie. Seit 1983 konnten allein durch die Elektrostahlerzeugung aus Stahlschrott Primärenergieeinsparungen von 65 PJ/a erzielt werden. Würde dessen Anteil von heute etwa 30 % bis 2030 auf 45 % angehoben werden können, wären weitere 92 PJ/a Primärenergieeinsparungen möglich.
Im internationalen Vergleich hat die Energieproduktivität der deutschen Volkswirtschaft gut abgeschnitten. Das ist ein Erfolg der Modernisierungsinvestitionen der Industrie und der deutschen Umweltgesetzgebung der letzten 25 Jahre. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass zukünftig noch ein Vielfaches der bisherigen Effizienzsteigerungen erschließbar ist. Bei Metallen ist Faktor 2, bei mineralischen Werkstoffen Faktor 5 und bei organischen Werkstoffen Faktor 7 -8 möglich.
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