Europamarkt für militärische Bordradarsysteme

Neues Wachstum durch Doktrinänderungen und technische Fortschritte im Markt für Bordradarsysteme

Technische Fortschritte und Änderungen der Militärdoktrin bringen neuen Schwung in den reifen Europamarkt für militärisches Bordradar. Bei einer durchschnittlichen Jahreswachstumsrate von 4,3 Prozent dürfte der Umsatz im Jahr 2013 ein Volumen von 4,6 Milliarden US-Dollar erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan.

„Abstandsüberwachung, Allwettertauglichkeit und Informationsüberlegenheit sind Eigenschaften, die Radargeräte unersetzlich machen. Daher wird das Geschäft mit entsprechenden Systemen auch weiterhin rentabel bleiben“, kommentiert Chris Dabrowski, Analyst bei Frost & Sullivan.

Dank der rapiden technischen Entwicklung gewinnt die Radartechnologie zunehmend an Attraktivität, und zwar sowohl für die Modernisierung bereits existierender Plattformen als auch für neue, kleinere Anwendungen wie beispielsweise unbemannte Flugkörper (UAVs). Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung hochleistungsfähiger Radargeräte, die leichter, günstiger und kleiner sind als ihre Vorgänger und Signale schneller verarbeiten können. An vorderster Front dieser Fortschritte steht das Radar mit synthetischer Apertur (SAR).
Technologielücke zwischen Europa und den USA schließen

Wachstumschancen für Radarhersteller ergeben sich zudem aus neuen Militärdoktrinen. Die meisten europäischen Länder haben das Radar mittlerweile als „strategisch bedeutsame“ Technologie eingestuft und streben in diesem Bereich eine gewisse Autarkie an. Gleichzeitig betrachtet man dieses Ziel als geeignetes Mittel, um die Technologielücke zwischen Europa und den USA zu schließen.

Der politische Kurswechsel in Form neuer Doktrinen schafft ideale Rahmenbedingungen dafür, die Interessen der Regierungen mit denen der Verteidigungsindustrie zu vereinbaren. Ein gutes Beispiel dafür ist der Aufbau des Remote Sensing Defence Technology Centre durch das britische Verteidigungsministerium in Zusammenarbeit mit BAE Systems als Leitpartner.

Konzepte zur Flottenmodernisierung bieten Potenzial

Derzeit kompensieren die Regierungen den Abbau ihrer Truppen mit einer Modernisierung der Militärtechnologien, damit sie den wachsenden internationalen Verpflichtungen auch weiterhin gerecht werden können. Gleichzeitig veranlassen die Rationalisierungsmaßnahmen die Militärs dazu, durch Verlängerung der Laufzeiten die Kapitalrendite für aktuelle Programme zu steigern. Folglich bieten Konzepte zur Flottenmodernisierung momentan ein erhebliches Wachstumspotenzial für Marktteilnehmer, die bislang keine Neuinstallationen verkaufen konnten. Mit hohen Steigerungsraten ist in diesem Segment laut Frost & Sullivan vor allem gegen Ende des Jahrzehnts zu rechnen.

Umstrukturierung im Procurement notwendig

Anders als im vereinheitlichten US-amerikanischen Verteidigungsmarkt ist die Wettbewerbssituation in Europa weiterhin schwierig. So hat die starke Fragmentierung zu ineffizienten Investitionen in Form doppelter F&E-Bemühungen und bei Beschaffungsmaßnahmen geführt. Im Bereich Beschaffung beispielsweise resultierten die typischerweise geringen Bestellmengen in vergleichsweise hohen Kosten pro Einheit. Um die Wachstumschancen im europäischen Verteidigungsmarkt zu maximieren, ist daher gemäß Dabrowski eine Umstrukturierung im Procurement unerlässlich.

Gute Aussichten im Bereich Feuerkontrolle

Größter Sektor innerhalb des Europamarkts für militärische Bordradarsysteme ist gegenwärtig der Bereich Feuerkontrolle. Das kleinste und gleichzeitig wachstumsstärkste Segment bilden die UAVs: Hier ist angesichts der prognostizierten 25 Milliarden Euro, die Europa und USA in den kommenden zehn Jahren gemeinsam für UAVs ausgeben wollen, mit glänzenden Aussichten auch für die entsprechenden Akteure im Radarmarkt zu rechnen.

Optimal integrierbar, modular, leicht und energiesparend

Gemäß den spezifischen Anforderungen dieses wachsenden Marktes werden die Radarsysteme künftig vor allem optimal integriert, modular, leicht und möglichst energiesparend sein müssen. Im Bereich Sensoren für UAVs gilt SAR als zentrales Wachstumssegment. Die einzigartige Kombination aus Fähigkeiten wie Allwettertauglichkeit, hoher Auflösung und Langstrecken-Situationsbewusstsein/-Cueing verschaffen SAR eindeutige Vorteile gegenüber anderen Sensortechnologien wie beispielsweise elektrooptischen Systemen.
Kommerzieller Sektor bietet Absatzmöglichkeiten

Neben den Militärmärkten ergeben sich derzeit Cross-Selling-Möglichkeiten für UAV-Radarsysteme im zivilen/kommerziellen Sektor. Zu den potenziellen Anwendungen zählen Wetterbeobachtung, Grenzüberwachung sowie Such- und Rettungsdienste.

„Die Herausforderungen beim Transfer der Technologien auf nichtmilitärische Märkte bestehen vor allem darin, die Zielkunden über die technischen und kostenbezogenen Vorteile neuer Radartechnologien zu informieren, ein Verständnis für die breite und recht uneinheitliche Nutzergruppe zu entwickeln und attraktive Lösungen anzubieten“, schließt Dabrowski.

Auf Anfrage übersendet Frost & Sullivan eine kostenfreie Zusammenfassung der Analyse zum Europamarkt für militärische Bordradarsysteme in englischer Sprache per E-Mail. Anfragen können gerichtet werden an Katja Feick (katja.feick@frost.com).

Titel der Analyse: Frost & Sullivan’s Analysis Of The European Military Airborne Radar Market, (Report B337), Preis der Analyse: Euro 5.157,–

Media Contact

Katja Feick Frost & Sullivan

Weitere Informationen:

http://www.aerospace.frost.com

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