Weniger Kaufabbrüche im Internet

Kombination von Ladengeschäft und Internet bringt Vorteile für den Handel

Das Konsumverhalten der Käufer im Internet und im Ladengeschäft ist unterschiedlich: Im Geschäft sind mehr Kaufabbrüche zu vermerken als im Internet. Mittlerweile benutzen in Deutschland fast 60 Prozent der Bevölkerung zwischen 14 und 69 Jahren das Internet. Hierdurch wird das Einkaufsverhalten beeinflusst. Darauf weist eine vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Untersuchung von Christian Dach vom Institut für Handelsforschung an der Universität zu Köln hin. Bei fast 30 Prozent aller Internet-Käufe haben sich die Kunden vorher beim stationären Handel in dessen Ladengeschäften informiert und orientiert. Umgekehrt haben die Internet-Nutzer bei ebenfalls knapp 30 Prozent ihrer Ladeneinkäufe vorab Erkundungen im Internet eingeholt.

Im Mittelpunkt der Studie „Vorteile einer Multi-Channel-Strategie: Eine nüchterne Betrachtung“ steht die Frage, ob es sich für die Anbieter lohnt, dem offensichtlichen Bedürfnis der Kunden nach einer Kombination von Ladengeschäft und Internet entgegenzukommen. Hierbei hält der Handel beide Vertriebskanäle bereit und verbindet diese („Multi-Channel-Anbieter“). Laut Christian Dach tätigen Kunden durchschnittlich 10 Prozent ihrer Einkäufe in den Ladengeschäften derjenigen Händler, auf deren Internet-Seiten sie sich vorher orientiert haben. Demgegenüber erfolgen im Durchschnitt nur 2,6 Prozent der Internet-Einkäufe bei denjenigen Händlern, in deren Ladengeschäften sich die Kunden vorab umgeschaut und Rat geholt haben. Viele Internet-Händler sind also „Trittbrettfahrer“ von Ladengeschäften, wie die Studie vermerkt. Christian Dach kommt zu dem Fazit, dass Multi-Channel-Anbieter leichte Vorteile gegenüber den One-Channel-Anbietern haben, die nur Ladengeschäfte oder nur Internet-Shopping betreiben.

Die Untersuchung von Christian Dach zeigt weiterhin, dass einzelne Branchen unterschiedlich gut für den Multi-Channel-Vertrieb geeignet sind. In den Warengruppen „CDs/Tonträger“, „Bücher“ und „Videokassetten/DVDs“ kommt den Multi-Channel-Käufen nur unterdurchschnittliche Bedeutung zu. In den Branchen „PC-Zubehör“, „Unterhaltungselektronik“ und „Möbel“ hingegen verfügen Multi-Channel-Anbieter über große Vorteile. Diese Unterschiede führt Christian Dach darauf zurück, dass bei Produkten wie Büchern und CDs vor dem Kauf nur ein verhältnismäßig geringer Informationsbedarf besteht.

Schließlich vergleicht die Studie das Konsumentenverhalten im Internet und im Ladengeschäft. Es wird deutlich, dass im Internet häufiger Geschenke gekauft werden als im Laden. Der Anteil der Impuls- und Gewohnheitskäufe ist im Internet geringer. Fast die Hälfte aller Online-Shopper, so Christian Dach, kaufen nur deswegen im Internet, um dort ein „Schnäppchen“ zu machen.

Verantwortlich: Caroline Steingen

Für Rückfragen steht Ihnen Christian Dach unter der Telefonnummer 0221-943607-70, der Fax-Nummer 0221-943607-79 und unter der Emailadresse c.dach@ecc-handel.de zur Verfügung.

Media Contact

Gabriele Rutzen idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-koeln.de/

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