Neue Elektronikbauteile versprechen künstliche Gehirne

Der Experimentalphysiker Privatdozent Dr. Andy Thomas beschäftigt sich mit Materialforschung an der Schnittstelle zwischen Nanotechnologie und neuronalen Schaltkreisen. Seit dem 1. Oktober wird er dafür vom Forschungsministerium (MIWFT) Nordrhein-Westfalen mit einer Million Euro gefördert.

In den nächsten vier bis fünf Jahren wollen er und seine Mitarbeiter Patryk Krzysteczko und Markus Schäfers die von ihnen in der Nanotechnologie entwickelten Konzepte für neuartige, künstliche neuronale Netze verwenden.

Das menschliche Gehirn besteht aus einem komplexen Netzwerk in dem Synapsen eine zentrale Rolle spielen. Diese sind mit bisherigen Methoden nur schwer nachzubauen. Der Memristor – ein Kofferwort aus Memory (Gedächtnis) und Resistor (Widerstand) – kann hier Abhilfe schaffen. Dieses Bauteil kennt im Gegensatz zu digitaler Technologie nicht nur die Zustände 'an' und 'aus', die jeder als 0 und 1 im Computer kennt. Der Widerstand des Memristors kann sowohl durch eine starke Anregung, als auch durch mehrere schwache Anregun-gen in Folge verändert werden. Die Zustände auf dem Weg von 0 nach 1 speichert der Memristor in seinem „Gedächtnis“.

Andy Thomas (Jahrgang 1975) ist akademischer Oberrat (auf Zeit) im Arbeitsbereich „Dünne Schichten und Physik der Nanostrukturen“ an der Fakultät für Physik der Universität Bielefeld. Er hat in Bielefeld Physik studiert und promoviert. Von 2003 bis 2005 forschte er am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, USA. Seit 2005 arbeitet er wieder an der Universität Bielefeld, an der er sich im Juni habilitierte.

Kontakt:
Privatdozent Dr. Andy Thomas, Universität Bielefeld
Fakultät für Physik
Tel.: 0521 / 106-2540
E-Mail: athomas@physik.uni-bielefeld.de

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Torsten Schaletzke idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-bielefeld.de

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