Neue Netze braucht die Krabben-Fischerei

Neue Netze braucht die Krabbenfischerei – das meinen jedenfalls Wissenschaftler des Thünen-Instituts in Hamburg und Rostock.

Gemeinsam mit der Universität Hamburg arbeiten sie seit Januar 2013 an dem Projekt „CRANNET – Optimierte Netz-Steerte für eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Garnelenfischerei in der Nordsee“.

Dort untersuchen sie, wie sich Maschenformen und Maschenweiten auf die Fangzusammensetzung in Krabbennetzen auswirken. Über erste Ergebnisse berichten die Wissenschaftler auf einer Sitzung am 26. November.

Mit größeren Maschenweiten als bislang üblich sollen nicht nur die Rückwürfe an kleineren Krabben (Nordseegarnelen) deutlich verringert werden. Die Wissenschaftler erwarten auch geringere Beifänge an kleinen Fischen und Wirbellosen aller Art. Damit würden die Fischer den Forderungen nach verbesserter Nachhaltigkeit bei den Krabbenbeständen wie auch nach einer hohen Umweltverträglichkeit nachkommen.

Die Fischerei hat ein großes Interesse an den Ergebnissen. Sie stellt daher neue Netze und 2014 auch Fischkutter für das Forschungsprojekt bereit. Mit 1,1 Millionen Euro unterstützen auch der Europäische Fischereifonds sowie die Küstenländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein das Projekt.

An Bord des Fischereiforschungsschiffes SOLEA müssen die Wissenschaftler zunächst aber Hunderte von Fängen aufarbeiten. Dazu wiegen, zählen und messen sie die gefangenen Fische und Garnelen. An Land werden die Fänge dann im Detail mit elektronischer Bildverarbeitung vermessen.

Das ist notwendig, um auch feine Unterschiede zwischen Maschenweiten und -typen herauszuarbeiten. Die Mühe lohnt sich: Erste Datensätze zeigen bereits den Schoneffekt von unkonventionellen Maschentypen und größeren Maschenöffnungen bei kleinen Fischen und vor allem kleinen Krabben.

Den Abschluss der Forschungsarbeiten bilden praxisnahe Tests an Bord von kommerziellen Kuttern im Jahr 2014. Im Mai 2015 wird das Thünen-Institut für Seefischerei in Hamburg die Ergebnisse vorstellen.

Ansprechpartner:
Dr. Thomas Neudecker
Thünen-Institut für Seefischerei, Hamburg
E-Mail: thomas.neudecker@ti.bund.de, Tel.: 040 38905-172

Media Contact

Dr. Michael Welling Thünen-Institut

Weitere Informationen:

http://www.ti.bund.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Material, hör zu!

„Sieben, eins, neun, …“: Eine menschliche Stimme spricht Ziffern, ein Material erkennt diese zu rund 97 Prozent korrekt. Entwickelt wurde das System zur Mustererkennung von Physiker:innen der Universität Duisburg-Essen (UDE)…

Steine fürs Klima

Kommt es durch den Klimawandel zu mehr Regen, fördert das die Verwitterung von Gestein und damit die Erosion des Bodens. Die gelösten Stoffe gelangen über die Flüsse ins Meer. Ein…

Nanobiosensor zum Nachweis von SARS-CoV-2 entwickelt

Infektions- und Immunitätsstatus der Bevölkerung gelten als Schlüsselparameter für den Umgang mit Pandemien. Dafür ist der Nachweis von Antigenen und Antikörpern von großer Bedeutung. Die derzeit dafür verwendeten Geräte –…

Partner & Förderer