Den Eisbären wird es zu heiß!

WWF: Klimawandel ist die Hauptbedrohung für das Überleben des weißen Riesen

Noch gibt es etwa 22.000 Eisbären – doch eine neue Studie des WWF belegt, dass ihr Überleben in der Arktis stark bedroht ist: In der Polarregion ist die Klima-Erwärmung nach WWF-Erkenntnissen schon heute so deutlich, dass sie bereits dramatische Auswirkungen auf die körperliche Konstitution der Eisbären und damit auf deren gesamten Bestand hat. Denn: Eisbären leben und jagen vorwiegend auf den arktischen Eisschollen.

Die Ausdehnung des Packeis-Teppiches auf dem Polarmeer ist in den letzten Jahren allerdings so erheblich zurückgegangen, dass sich die weißen Riesen ihre zum Überleben dringend notwendigen Fettreserven nicht mehr anfressen können. „Wenn wir die Eisbären retten wollen, müssen wir in Sachen Klima-Erwärmung sofort die Notbremse ziehen!“, warnt WWF-Geschäftsführer Dr. Peter Prokosch, bis vor kurzem Leiter des WWF-Arktis-Programms, vor weiteren Verzögerungen beim weltweiten Klimaschutz.

Die WWF-Studie belegt, dass in den letzten 100 Jahren die durchschnittliche Lufttemperatur in der Arktis um fünf Grad Celsius angestiegen ist, und dass die Ausdehnung des Packeises in den vergangenen 20 Jahren um sechs Prozent abgenommen hat. Das bedeutet für die Eisbären: Das Eis schmilzt im Frühling früher und friert im Herbst später als gewöhnlich. Dadurch verkürzt sich die Zeit, in der die Eisbären den Großteil ihrer jährlichen Futterration zu sich nehmen können. Ihr Lebensraum, in dem sie ihre
Hauptnahrung, die Ringelrobben, jagen, wird immer kleiner. Vor allem tragende Weibchen und der Eisbär-Nachwuchs leiden unter den mangelnden Fettreserven. Außerdem werden Eisbären immer häufiger auf Inseln, auf denen sie ihren Nachwuchs zur Welt bringen, vom restlichen Eis abgeschnitten. Schon heute überstehen nur weniger als die Hälfte der Jungen die immer länger werdende eisfreie Zeit. Die WWF-Studie belegt, dass sich der Klimawandel bereits erheblich auf die Eisbären in der kanadischen Hudson-Bucht auswirkt. In Kanada leben rund 60 Prozent aller Eisbären. „Kanada muss noch vor dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung das Kyoto-Protokoll ratifizieren, damit der Vertrag endlich international gültiges Recht und das Überleben der Eisbären gesichert werden kann“, fordert WWF-Klimaschutzexpertin Regine Günther. Der WWF warnt vor weiteren vom Menschen verursachten Bedrohungen für die Eisbären: Jagd, Umweltgifte und Ölverschmutzung verkleinern die letzten 20 Eisbärpopulationen in der Arktis.

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