Sport im „Trainingsraum Natur“ – mit Spaß und gutem Gewissen

Weißes Idyll im Mittelgebirge: Aber nur bei verantwortungsbewusstem Handeln der nordischen Sportler bleibt der „Sportraum Natur“ in seiner vollen Pracht.

Nordic Walker stechen mit ihren Stöcken in den „wehrlosen“ Erdboden, und Wald- und Wiesenkräuter werden von Skiern plattgefahren. Auf den ersten Blick erscheinen viele nordische Sportarten für Mutter Natur hauptsächlich schädlich zu sein. Die Stiftung Sicherheit im Skisport (SiS) will den Konflikt zwischen Naturschutz und Natursportarten jetzt entschärfen. „In verschiedenen Camps wollen wir sportbegeisterte Jugendliche auch vom nachhaltigen Umgang mit der Umwelt überzeugen“, erklärt Dr. Volker Himmelseher von der SiS. Außerdem richte sich das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit 78.000 Euro geförderte Projekt auch an Trainer und Betreuer in Sportvereinen sowie an Lehrer. Diese sollten die Vorteile des Zusammenspiels von Bewegungs- und Naturerlebnissen weitertragen.

Lifestyle und Nachhaltigkeit kombinieren

Nordic Skiing (besonderes Skifahren), Nordic Snowshoeing (geländeangepasste Schneewanderungen), Nordic Blading (Rollski fahren), Biwakieren (Zelten, auch gerne in Iglus) und das bekanntere Nordic Walking sind gerade unter Jugendlichen aktuelle Sporttrends, weiß Himmelseher. „Wir stellen dagegen keine Verbote auf oder fordern Verzicht. Wir wollen zeigen, dass man lebensstilorientiert sein kann und trotzdem etwas für ökologische Nachhaltigkeit tun kann.“ Es gehe ja auch darum, sich mit der Natur den eigenen „Trainingsraum“ zu erhalten.

Sport-Camps mit Planspiel zur Konfliktlösung

Bis zu 12.000 Jugendliche will die SiS mit ihrem aktuellen Umweltbildungsprogramm erreichen. Gruppen wie etwa Schulklassen könnten an sechs Standorten des Deutschen Skiverbands (DSV) teilnehmen. In den Camps könnten diese dann die verschiedenen Sportarten ausprobieren und dabei das umliegende Gelände erkunden. Zwischen den Praxisteilen werde dann über die ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte von Natursportarten gesprochen. In einem zweitägigen Planspiel sollen die Teilnehmer Konfliktlösungen erarbeiten und dabei verschiedene reale Akteure einbinden. „Dadurch haben sie die Möglichkeit, das Problem von verschiedenen Seiten zu betrachten und eine für alle vorteilhafte Lösung zu finden,“ so Himmelseher. Zum Abschluss solle das Erreichte diskutiert werden, und sollten die „lebensoptimistischen Ansätze“ über die Zukunft des Natursports in einem Videofilm verarbeitet werden.

Bundesweiter Ansatz: Schulungen für Betreuer und Lehrer

Für Betreuer aus Sportvereinen und Lehrer finden außerdem siebentägige Schulungen statt, in denen sie vor allem Methoden lernen sollen, den umweltschonenden Natursport zu vermitteln. Mittelfristig solle der Umweltbildungsansatz dann in allen 200 Nordic-Aktiv- Zentren des DSV umgesetzt werden.

2,5 Millionen Euro für „Sport und Umwelt“

Das Projekt wird von der DBU im Rahmen des Programms „Sport und Umwelt“ gefördert. Mit 2,5 Millionen Euro werden dabei verschiedene Projekte zum Thema unterstützt. „Der Sport ist ein wichtiger Ansatzpunkt, um junge Menschen für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur zu sensibilisieren,“ erklärt DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde.

Buch und DVD zum Thema

Wer sich weiter mit dem Thema „Schneesport und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ beschäftigen will, kann bei der SiS die gleichnamige Veröffentlichung samt DVD bestellen.

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 20418) oder zur Bestellung:
Prof. Dr. Ralf Roth, Stiftung Sicherheit im Skisport, Hubertusstraße 1, 82152 Planegg, Telefon: 089/85790-284

Media Contact

DBU

Weitere Informationen:

http://www.dbu.de

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