Aktivkoksfilter verringert die Emission von Dioxinen und Furanen bei der Elektrostahlproduktion

Saubere Stahlproduktion – dank Braunkohle

Eines der gebräuchlichsten Verfahren in der Stahl erzeugenden Industrie ist das Einschmelzen von Eisen und Stahlschrotten, das rund 34 Prozent der Weltstahlproduktion ausmacht. Der größte Teil des Schrottaufkommens wird dabei im Elektrolichtbogenofen verarbeitet. Durch die thermische Behandlung des mit Farben, Ölen oder anderen organischen Bestandteilen beladenen Schrotts können im Prozess Dioxine und Furane entstehen, die in Einzelfällen zum Schutz der Umwelt zusätzliche Minderungsmaßnahmen auf der Abgasseite erforderlich machen.

Der Verminderung der Dioxinemissionen kommt auch deshalb eine besondere Bedeutung zu, weil 1993 der EU-Ministerrat das Ziel vorgegeben hat, die Dioxinemissionen in der EU bis zum Jahr 2005 deutlich zu senken – wobei der Sektor Metallerzeugung bei Abgasströmen von zum Teil über 1 Mio. m3/h zu den relevanten Dioxinquellen zählt. Unabhängig von dieser Zielvorgabe haben einige Länder in den letzten Jahren bereits Emissionsgrenzwerte für den Betrieb von Elektrostahlwerken erlassen; allen voran Luxemburg, das mit Wirkung zum 1. Januar 1997 einen Grenzwert von 0,1 ngTE/m3 (0,1 Nanogramm toxische Äquivalente pro Kubikmeter Luft) erlassen hat.

Aufgrund der Dimension der zu behandelnden Abgasmengen und der hohen Investitionskosten war ein Verfahren zur Abgasreinigung gefordert, das technisch wirksam und gleichzeitig wirtschaftlich vertretbar ist. Die adsorptive Abgasreinigung mit Herdofenkoks (HOK) in einem Flugstromverfahren stellt eines der einfachsten und zugleich kostengünstigsten Reinigungsstufen dar. Vorreiter in der Elektrostahlindustrie war die luxemburgische Arcelor-Tochtergesellschaft Ares S.A., die in ihrem Elektrostahlwerk in Schifflingen 1997 erstmals eine adsorptive Flugstromanlage mit HOK eingesetzt und in die vorhandene Entstaubung integriert hat. 2001 folgte die Umrüstung der beiden Profilarbed-Werke Esch-Deval und Differdingen. Insgesamt wird heute an fünf europäischen Elektrostahlwerken die PCDD/F-Minderung durch die Flugstromadsorption praktiziert, womit eine wirksame Dioxinminderung erreicht wird. Nach Einschätzung der EU zählt das Verfahren heute zu den besten verfügbaren Techniken auf diesem Gebiet.

Herdofenkoks aus rheinischer Braunkohle: Hohe Abscheideeffizienz

Mit einer jährlichen Produktionskapazität von 200.000 Tonnen ist die RWE Power AG der weltweit größte Produzent von Aktivkoks. Die Kohlenstoffaktivierung der aus den Tagebauen der RWE Power AG im rheinischen Revier gewonnenen Braunkohle erfolgt nach dem sogenannten Herdofenverfahren, das auch dem Produkt seinen Markennamen „HOK“ gab und heute von der Rheinbraun Brennstoff GmbH weltweit distribuiert wird. Die besonderen Eigenschaften der rheinischen Braunkohle in Verbindung mit den Aktivierungsbedingungen im Herdofen führen zu einem Aktivkoks, der seit vielen Jahren als preiswertes und effizientes Adsorptions- und Filtermittel in den unterschiedlichsten Anwendungen der Abgas- und Abwasserreinigung erfolgreich zum Einsatz kommt.

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Dr. Volker Schulz presseportal

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