Operationen am schlagenden Herzen jetzt noch einfacher

Bypass-Operationen am schlagenden Herzen zählen zu den herzchirurgischen Standard-Eingriffen. Vom erfahrenen Chirurgen durchgeführt, haben sie sich besonders bei Patienten mit fortgeschrittener koronarer Herzerkrankung (KHK) bewährt, für die der Einsatz der Herz-Lungen-Maschine ein hohes Komplikationsrisiko bedeutet.

„Für den Operateur bedeutet diese Innovation eine erhebliche Erleichterung, die Eingriffszeit kann weiter reduziert werden“, erläutert Prof. Dr. Jan Gummert, Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurge am HDZ NRW. Bereits ein Drittel aller Operationen in Bad Oeynhausen werden ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine durchgeführt.

„Diese Entwicklung geht Hand in Hand mit dem Anstieg immer älter werdender Patienten, die zunehmend an schweren Begleiterkrankungen leiden“, so Gummert. „Schonende und minimal-invasive Eingriffe sind hier die Methoden der Wahl. Auch die Medizintechnik ist gefordert, diese Verfahren weiter zu verbessern.“

Der neue Stabilisator trägt den Namen „Octopus.Evolution AS“ (Hersteller: Medtronic) und ist weltweit bisher nur in Brüssel und anschließend in Bad Oeynhausen im klinischen Einsatz getestet worden.

„Dass derartige Geräte zunächst in Bad Oeynhausen getestet werden, unterstreicht die Rolle des HDZ NRW als führendes innovatives kardiochirurgisches Zentrum in Deutschland“, so Gummert.

Das HDZ NRW ist weltweit eine der wenigen Einrichtungen der Spitzenmedizin für saemtliche herzchirurgischen Verfahren, das sich besonders auch auf Operationen ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine spezialisiert hat. Im kommenden September wird dazu erstmals eine Fortbildungsveranstaltung für Herzchirurgen in Bad Oeynhausen stattfinden, die unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefaesschirurgie und der Internationalen Gesellschaft für minimalinvasive Herzchirurgie steht.

Media Contact

Anna Reiss idw

Weitere Informationen:

http://www.hdz-nrw.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik

Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Für kostengünstigere, nachhaltigere Akkus

Ultraniedrig konzentrierter Elektrolyt für Lithium-Ionen-Batterien Lithium-Salze machen Akkumulatoren leistungsfähig, aber teuer. Ein ultraniedrig konzentrierter Elektrolyt auf Basis des Lithium-Salzes LiDFOB könnte eine kostengünstige und dabei nachhaltigere Alternative sein. Zellen mit…

Chemischer Seiltrick auf molekularer Ebene

Mechanismusforschung hilft, wenn „Trial & Error“ versagt. In den meisten industriellen chemischen Reaktionen verbinden sich Katalysatoren mit den Ausgangsstoffen und begleiten sie über Zwischenstufen zum Produkt. Dieser Weg wird in…

Riesenviren infizieren tödlichen Parasiten

Neues ungewöhnliches Riesenvirus in Kläranlage Klosterneuburg entdeckt. Der Einzeller Naegleria fowleri gehört zu den tödlichsten Parasiten für den Menschen. Forscher*innen des Zentrums für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft der Universität Wien um…

Partner & Förderer