Entwicklung neuer Impfstoffe gegen Aids

Trotz der Möglichkeit, die vom humanen HI-Virus ausgelöste Immundefizienz (Aids) lange Zeit zu unterdrücken, gibt es bisher keine funktionierende Impfstrategie zur Verhinderung einer Infektion. Zudem haben die derzeit verfügbaren Medikamente zum Teil starke Nebenwirkungen.

In dem geförderten Projekt sollen neue Techniken und Methoden entwickelt werden, die es möglichst schnell erlauben, den Erfolg neuer Impfstrategien nachzuweisen. Ein großes Problem bei der Entwicklung und Anwendung neuer Impfstoffe ist der sehr lange Zeitraum zwischen der Impfung und dem Nachweis des erfolgreichen Schutzes vor einer Infektion. Dies führt zu starken Verzögerungen bei der Weiterentwicklung und Optimierung von neuen Impfstrategien, die zum Beispiel für einen Schutz vor einer HIV-Infektion essenziell wären.

Die Arbeitsgruppe um Prof. Nimmerjahn von der FAU wird vor allem ihre Expertise auf dem Gebiet der Funktion von Antikörpern in dieses Projekt einbringen. Neue Befunde lassen vermuten, dass Antikörper eine wichtige Rolle für die Verhinderung einer Infektion mit dem HI-Virus spielen könnten. Antikörper sind Eiweißmoleküle, die passgenau für jeden eingedrungenen Mikroorganismus hergestellt werden können und somit eine erneute Infektion mit dem gleichen Erreger verhindern können. Eine wichtige Rolle für die Funktionalität der Virus-spezifischen Antikörper scheint dabei die Zuckerseitenkette des Eiweißmoleküls zu spielen. Im Rahmen des Projektes sollen daher Immunisierungsstrategien entwickelt werden, die Virus-spezifische Antikörper mit einer Zuckerstruktur hervorrufen, die infizierte Zellen besonders effizient zerstören können.

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), gegründet 1743, ist mit mehr als 30.000 Studierenden, rund 630 Professorinnen und Professoren sowie 2000 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte Universität in Nordbayern. Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen an den Schnittstellen von Naturwissenschaften, Technik und Medizin in engem Dialog mit Jura und Theologie sowie den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Seit Mai 2008 trägt die Universität das Siegel „familiengerechte Hochschule“.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Falk Nimmerjahn
Tel.: 09131/85-25050
fnimmerj@biologie.uni-erlangen.de

Media Contact

Dr. Pascale Anja Dannenberg idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-erlangen.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer