Kostenexplosion im Gesundheitswesen ist ein Märchen

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer fordert bei einem Kongress in Berlin „neue Konzepte für Beschäftigung in der Gesundheitswirtschaft“

„Es gibt keine Kostenexplosion im Gesundheitswesen!“, erklärte der renommierte Mikrotherapeut und Witten/Herdecker Lehrstuhlinhaber für Radiologie und Mikrotherapie, Professor Dietrich Grönemeyer, anlässlich des Kongresses „Zukunftsmarkt Gesundheit“ in Berlin. Grönemeyer war auf den von Bundeswirtschaftsminister Werner Müller und Gesundheitsministerin Ulla Schmidt veranstalteten Kongress als Referent eingeladen worden.
Der bekannte Mediziner bezog sich mit diesem Satz auf ein neues Gutachten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), das im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie erarbeitet worden war. Danach ergibt sich die so genannte „Explosion“ im Gesundheitswesen aus Defiziten auf der Einnahmenseite etwa durch die Zunahme der Arbeitslosigkeit und mehr Frührentner: „Damit werden endlich die Schauergeschichten von angeblich ausufernden Gesundheitskosten gerade gerückt“, kommentierte Grönemeyer die Studie. Ausweislich des Gutachtens seien die Ausgaben für das Gesundheitswesen seit 1975 mit 13,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in etwa konstant geblieben, obwohl eine Reihe versicherungsfremder Leistungen die Kassen zusätzlich belasteten.
Laut Grönemeyer kann eine Gesundheitsreform, die diesen Namen verdient, nur dann gelingen, „wenn wir endlich von dieser elenden Kostendebatte wegkommen und der Nutzen und die Inhalte wieder im Vordergrund stehen.“ Insbesondere hob Grönemeyer erneut die Notwendigkeit einer patientenorientierten, liebevollen Medizin hervor und vor allen Dingen Arbeitsbeschaffung in der Gesundheitswirtschaft. „Anstelle einer Diskussion über Kostenexplosion sollte es endlich eine Ideenexplosion geben“, forderte Grönemeyer:

  • Versicherungsfremde Leistungen aus der Krankenversicherung streichen,
  • Arbeitsplatzoffensive in der Gesundheitswirtschaft,
  • Konzentration auf Inhalte, statt Formalia oder reine Kostenrechnungen,
  • Qualitätsstandards nachprüfbar machen und Weiterbildungspflicht für Entscheider im Gesundheitswesen,
  • Keine Angst vor Wettbewerb unter Krankenkassen, Ärzten oder Krankenhäusern,
  • Gesundheits-ADAC einführen: hoher Standard der Grundversorgung,
  •  Innovative Medizin für alle zugänglich machen,
  • Gütesiegel Med. in Germany für deutsche Medizin, Medizintechnik, Pharmazie und Medizindienstleistungen einführen.

Kontakt: Institut für Mikrotherapie, Frau Heßler, Tel.: 0234/9780-113

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Christiane Bensch idw

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