Forscher testen Impfstoff gegen Vogelgrippe
Einen möglichen Impfstoff gegen das Vogelgrippe-Virus H5N1, das auch dem Menschen gefährlich werden kann, testet die Abteilung Klinische Pharmakologie der Ruhr Universität in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Ruhr/Witten in einer europaweiten multizentrischen Studie. Die Forscher testen in der klinischen Impf-Studie (Phase III) die Wirksamkeit (Immunogenität) und die Verträglichkeit des Impfstoffes, der vom Paul-Ehrlich-Institut freigegeben wurde. Für die Studie sucht die Universität noch gesunde Probanden über 18 Jahre. Interessierte können sich unter Tel. 0234/32-28885 oder 02302/282507 informieren.
Möglichst schnell möglichst viele Menschen impfen
Sollte es dazu kommen, dass sich das Vogelgrippe-Virus auf den Menschen überträgt und eine Pandemie auslöst, kommt es darauf an, möglichst viele Menschen möglichst schnell zu impfen. Bei dem zu testenden Impfstoff kommt daher ein relativ neues Verfahren zum Einsatz, das hilft, die benötigte Menge Impfstoff auf ein Sechstel der üblichen Menge zu reduzieren: Der Impfstoff wird mit Proteinen versetzt, die die Anzahl der Moleküle, die das körpereigene Immunsystem als fremd erkennt und bekämpft, erhöhen. „So kann es gelingen, den Impfstoff zu 'strecken'“, erklärt Prof. Dr. Peter Reusch das Verfahren.
Ein bis zwei Impfungen und Bluttests
Interessierte Probanden werden zunächst auf ihre Eignung für die Teilnahme an der Studie untersucht und dann geimpft. Ein Bluttest einige Zeit später zeigt, ob die Immunantwort ausreichend ist. Ist das nicht der Fall, erfolgen eine zweite Impfung und ein zweiter Bluttest. Die erste Impfung muss wegen des multinationalen Designs der Studie vor dem 27. Juni 2006 vorgenommen werden. Die Teilnehmer erhalten für ihre Fahrtkosten, zwei Impfungen und zwei weitere Untersuchungen eine Aufwandsentschädigung in Höhe von insgesamt 80 Euro
Weitere Informationen und Anmeldung
Prof. Dr. Peter Reusch, Klinische Pharmakologie der Ruhr Universität, 44780 Bochum, Tel. 0234-32-28885, Forschungszentrum Ruhr, Tel. 02302-282507, E-Mail: forschung-ruhr@web.de
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