Triptane lindern eine Migräne-Attacke bei frühzeitiger Einnahme besser

Triptane, moderne Migränemittel, wirken umso besser, je früher sie bei einer Migräne-Attacke eingenommen werden. Das belegt eine aktuelle Untersuchung, über die in den Kopfschmerz-News der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) berichtet wird. Allerdings betonen die Spezialisten der DMKG, dass Patienten nur dann Triptane frühzeitig einnehmen sollten, wenn ihre Attacken selten sind. Bei mehr als drei bis vier Attacken pro Monat raten die Experten zur Migräne-Prophylaxe, um einen medikamentenbedingten Kopfschmerz zu vermeiden.

In ihren Therapie-Empfehlungen rät die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft, dass Migräne-Attacken mit modernen Triptanen behandelt werden sollen, wenn die Schmerzen mittelstark bis stark sind.

Nun haben im Rahmen einer großen US-amerikanischen Studie 26 Patienten – irrtümlicherweise – insgesamt 46 Migräne-Attacken bereits zu einem frühen Zeitpunkt mit einem Triptan behandelt, als ihre Schmerzen noch gering waren. Dies veranlasste die Forscher des Kopfschmerz-Zentrums von Springfield im US-Bundesstaat Missouri, die Ergebnisse dieser Frühbehandlung gesondert zu analysieren. Ergebnis: Zwei Stunden nach der Medikamenteneinnahme war jeweils die Hälfte der Patienten schmerzfrei, nach vier Stunden hatten 78 Prozent keine Schmerzen mehr.

Dieselben 26 Patienten hatten auch 166 mittelschwere bis schwere Migräne-Anfälle mit einem Triptan behandelt. In diesem Fall waren von den Betroffenen nach zwei Stunden gerade einmal 27 Prozent und nach vier Stunden knapp die Hälfte schmerzfrei. Die Behandlung zu Beginn einer Attacke war also wirksamer. Hinzu kam, dass die Betroffenen dann auch seltener unter einem erneuten Aufflackern der Attacke (Wiederkehr-Kopfschmerz) litten.

„Ein Triptan wirkt umso besser, je früher es bei einer Migräne-Attacke genommen wird“, lautet die Schlussfolgerung der Experten. Allerdings ist diese frühe Behandlung nur sinnvoll, wenn Patienten selten Attacken haben – nicht mehr als drei bis vier pro Monat. Bei häufigeren Attacken besteht die Gefahr, dass die Betroffenen die Medikamente zu oft einnehmen und so einen medikamentenbedingten Dauerkopfschmerz entwickeln.

Als Faustregel für den Einsatz von Triptanen bei Migräne empfehlen die DMKG-Experten: Nicht mehr als zwei Dosierungen innerhalb von 24 Stunden, nicht mehr als drei Dosierungen pro Attacke und die Kopfschmerzen höchstens an zehn Tagen pro Monat mit Schmerz- oder Migränemitteln wie den Triptanen behandeln. Ist eine solche Akutbehandlung nicht ausreichend, sollte eine prophylaktische Behandlung – mit medikamentösen und nicht-medikamentösen Strategien – eingeleitet werden.

Quelle: Kopfschmerz News der DMKG 3/2001

Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V.
Pressestelle:
Barbara Ritzert, ProScientia GmbH, Andechser Weg 17; 82343 Pöcking
Tel.: (08157) 93 97-0, Fax: (08157) 93 97-97 E-Mail: ritzert@proscientia.de

Media Contact

Dipl. Biol. Barbara Ritzert idw

Weitere Informationen:

http://www.dmkg.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neuartiges Material für nachhaltiges Bauen

Innovativer Werkstoff für eine energieeffiziente Architektur: Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) stellen in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Communications ein polymerbasiertes Material mit besonderen Eigenschaften vor. Das…

Neues Antibiotikum gegen Erreger der Flussblindheit und Lymphatischen Filariose

Prof. Achim Hoerauf, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB), und seinem Team ist es in Kollaboration mit der Abteilung Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie…

Evolutionäre Genomik: Folgen biodiverser Fortpflanzungssysteme

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Einrichtung eines neuen Graduiertenkollegs (GRK) in der Biologie an der Universität Göttingen. Das GRK mit dem Titel „Evolutionary Genomics: Consequences of Biodiverse Reproductive Systems…

Partner & Förderer