Fötuszellen zur Behandlung von Verbrennungen

Hauttransplantationen werden überflüssig

Der Einsatz der Hautzellen eines Fötus könnte die Behandlung von Verbrennungsopfern revolutionieren. Ärzte des CHUV Lausanne haben acht Kinder mit Haut behandelt, die aus fötalen Hautzellen gewonnen wurde. Die Wunden schlossen sich laut BBC nach zwei Wochen. Potenziell Narben verursachende Hauttransplantationen waren in der Folge nicht erforderlich. Die British Association of Plastic Surgeons äußerte Zweifel zu den Ergebnissen dieser Studie und erklärte, es gäbe keinen Beweis dafür, dass die Wunden nicht auch von selbst verheilt wären. Die Schweizer Ärzte gewannen die Haut aus Zellen eines abgetriebenen Fötus, schreibt The Lancet.

Es zeigte sich, dass mehrere Millionen Hautproben aus nur einer gespendeten Fötushaut gewonnen werden können. Die acht Kinder, die an Verbrennungen zweiten und dritten Grades litten, wurden die Hautproben auf den Wunden platziert, die in der Folge einbandagiert wurden. Die Verbände wurden für die Dauer von drei Wochen alle drei bis vier Tage gewechselt. Die Verbrennungen waren unter anderem durch heißes Öl, kochendes Wasser und Feuer verursacht worden. Der Mitautor Patrick Hohlfeld, der bereits um ein Patent für das Behandlungsverfahren angesucht hat, ist vom Potenzial des neuen Ansatzes überzeugt. „Wir haben nachgewiesen, dass fötale Haut ein Ersatz für biologische Haut ist, der Patienten in sehr kurzer Zeit mit einer qualitativ sehr hochwertigen Haut versorgen kann. Weitere Transplantationen sind dabei nicht erforderlich.“

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Michaela Monschein pressetext.austria

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