Schiedsspruch zu Importarzneimitteln

Durch einen Schiedsspruch ist am 6. August 2001 die Verpflichtung der Apotheken zur Abgabe importierter Arzneimittel neu geregelt worden. Danach gilt ab April 2002 eine Quotenregelung, nach der die einzelne Apotheke pro Krankenkasse eine Importquote von 5,5 %, bezogen auf den Umsatz mit Fertigarzneimitteln, erreichen muss. Ab dem Jahr 2003 gilt eine Quote von 7 %. Der Schiedsspruch ist durch die gesetzlich vorgesehene Schiedsstelle gegen die Stimmen der Apotheker ergangen, nachdem die Spitzenverbände der Krankenkassen und der Deutsche Apothekerverband in den vorausgegangenen Verhandlungen keinen Konsens über eine Importregelung erzielen konnten.

Gerhard Reichert, Leiter der Verhandlungskommission des Deutschen Apothekerverbands e. V. dazu: „Der DAV hat dieser Regelung der Schiedsstelle nicht zustimmen können, da die Quote viel zu hoch angesetzt ist. Sie führt dazu, dass in einigen Bundesländern die Importumsätze um mehr als 100 % ansteigen müssen. Wir haben erhebliche Zweifel, ob der pharmazeutische Großhandel und die Importeure überhaupt in der Lage sein werden, genügend Importarzneimittel zur Verfügung zu stellen.“

Im einzelnen legt die Importregelung folgendes fest:

  • Ab April 2002 gilt eine Importquote von 5,5 % am Fertigarzneimittelumsatz pro Apotheke und Krankenkasse. Ab Januar 2003 beträgt die Quote 7 %,

  • Für Apotheken mit einem unterdurchschnittlichen Verordnungsanteil an importfähigen Fertigarzneimitteln gibt es Entlastungsmöglichkeiten. Weist die Apotheke einen verringerten Anteil an importfähigen Fertigarzneimitteln nach, so verringert sich die vereinbarte Importquote.

  • Die Umsätze der abgegebenen importierten Arzneimittel sowie der abgegebenen Fertigarzneimittel sind in der Rechnung anzugeben. Damit obliegt die Ermittlung dieser Daten den Rechenzentren.

  • Bei Unterschreitung der Quote wird die Rechnung der Apotheke gegenüber der Krankenkasse gekürzt.

  • Wird von einer Apotheke die vereinbarte Importquote übertroffen, so wird der Betrag ohne zeitliche Begrenzung erfaßt und kann mit künftigen Kürzungsbeträgen verrechnet werden. Kürzungs- und Gutschriftsbeträge unter 10 DM (5 Euro) bleiben unberücksichtigt.

Media Contact

Diana Vasapollo ots

Weitere Informationen:

http://www.abda.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Teilnehmende der DZIF-Jahrestagung 2023 in Hannover.

Infektionsforschung: DGI und DZIF Jahrestagung in München

Mehr als 400 Expertinnen und Experten aus dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) kommen vom 13. bis 15. Februar 2025 in München zu…

Nahaufnahme eines Mannes in einem blauen Hemd, der sich mit beiden Händen an die Brust fasst und Anzeichen von Unwohlsein zeigt. Bildnachweis: voronaman111, Envato

Neue Leitlinie Für Brustschmerz In Der Hausarztpraxis

Brustschmerzen gehören zu den häufigsten Beratungsanlässen in der hausärztlichen Praxis. Die Gründe sind äußerst vielfältig – der oft befürchtete Herzinfarkt ist eher selten die Ursache. Trotzdem ist es wichtig, sich…

Das von zwei verschmelzenden Neutronensternen ausgesandte Signal ähnelt dem einer Stimmgabel

Stimmgabeln Im All: Töne Enthüllen Neutronensterne Geheimnisse

Wissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt haben eine neue Methode entwickelt, um das Innere von Neutronensternen mithilfe von bei Kollisionen entstehenden Gravitationswellen zu untersuchen. Durch die Analyse der „langen Abklingphase“ – eines…