Entzündungen des Gehirns und Autismus hängen zusammen
Cytokin- und Chemokinwerte sind deutlich erhöht
Wissenschafter der Johns Hopkins University haben überzeugende Beweise dafür gefunden, dass Autismus in manchen Fällen mit einer Entzündung des Gehirns in Zusammenhang steht. Bei Autisten sind bestimmte Komponenten des Immunsystems, die eine Entzündung fördern, immer wieder aktiviert. In den vergangenen Jahren gab es wissenschaftliche Hinweise auf Unregelmäßigkeiten des Immunsystems bei Kindern mit Autismus. Diese Annahme wurde jedoch laut BBC nicht von allen Studien bestätigt. Die Wissenschafter konzentrierten sich jetzt auf Immunkomponenten, die innerhalb des relativ abgeschlossenen Bereichs des Nervensystems lagen. Die Ergebnisse der Studie wurden in den Annals of Neurology veröffentlicht.
Das Team untersuchte Gehirngewebe von Autismuspatienten im Alter von fünf bis 44 Jahren, die bei Unfällen oder durch Verletzungen gestorben waren. Im Vergleich mit den Kontrollgehirnen wiesen diese Proben abnormale Muster bei den Cytokinen und Chemokinen auf. Dabei handelt es sich um Immunsystemproteine, die in direktem Zusammenhang mit Entzündungen stehen. Der Wissenschafter Carlos Pardo-Villamizar erklärte, dass diese Ergebnisse die Theorie unterstützten, wonach die Immunaktivierung beim Autismus eine Rolle spielt. Derzeit sei jedoch nicht klar, ob das ein Vor- oder Nachteil oder beides für das sich entwickelnde Gehirn sei. In der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit von sechs autistischen Kindern wurden ebenfalls erhöhte Cytokinwerte festgestellt. Es könnte daher möglich sein, einen diagnostischen Test für Autismus zu entwickeln.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.hopkinsmedicine.orgAlle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.
Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.
Neueste Beiträge
Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie
Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…
Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…
Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze
Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…