DNA-Test bestimmt optimales Medikament
Erster Einsatz des Roche-Chip in US-Hightech-Labors
In den USA können Ärzte demnächst einen DNA-Test einsetzen, der das für Patienten wirksamste Medikament bestimmt. Laut dem Entwickler Roche nimmt das Chip eine Reihe von Medikamenten ins Visier, ermittelt Nebenwirkungen und findet so das für den Patienten geeignete Mittel. Der Chip, der für Herzbeschwerden und andere psychische Störungen vorgesehene Medikamente analysiert, wird ab Mai in US-Hightech-Labors eingesetzt. Das Unternehmen hofft sich auch einen Einsatz auf dem europäischen Markt.
Der Test konzentriert sich auf ein Enzym, das für die Metabolisierung von Medikamenten wesentlich ist, CYP2D6. Rund sieben Prozent der weißen Bevölkerung fehlt dieses Enzym. Sie können demnach Medikamente schlecht metabolisieren. Etwa zwei bis vier Prozent besitzen das Enzym, es funktioniert aber entweder schlecht oder so gut, dass es bei der Weiterverarbeitung von Medikamenten im Körper Probleme verursacht. Der Test konzentriert sich auf die Gene, die die Wirkung des Enzyms kontrollieren. Dafür werden Blutzellen oder Zellen aus dem Mund entnommen. Anhand des genetischen Musters können sie das Problem identifizieren, berichtet BBC. Das jeder Mensch zwei Kopien jedes Gens besitzt, bedeutet eine defekte Kopie eine schlechte Metabolisierung. Besitzt eine Person eine normale und eine verdoppelte Version, metabolisiert diese das Medikament sehr schnell.
„Mit dem Wissen einer genetisch festgelegten metabolischen Aktivität können Ärzte die Medikamenten-Dosis entsprechend anpassen. Dadurch werden mögliche Nebenwirkungen reduziert und die Wirkung des Medikaments verbessert“, erklärt der Leiter der Pharmakogeneti von Roche Molecular Systems. Skeptiker sehen im DNA-Test allerdings kein genaues Vorhersage-Tool für die Reaktion von Patienten auf Medikamente.
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