Ordentlich ärgern schützt das Männerherz

Gelegentliche Gefühlsausbrüche reduzieren Erkrankungsrisiko

Männer, die ihrem Ärger lautstark Ausdruck verleihen tun ihrer Gesundheit Gutes. Leben Männer ihren Ärger zumindest gelegentlich aus, erleiden sie laut Medizinern der Harvard School of Public Health seltener einen Schlaganfall oder eine Herzattacke. Das Ergebnis basiert auf der Befragung von 23.522 Männern im Alter zwischen 50 und 85 Jahren über ihren Umgang mit Ärger.

Der im Fachblatt Psychosomatic Medicine veröffentlichten Studie zufolge, reduziert sich bei Männern, die ihren Ärger durch Streitgespräche und Türenschlagen Ausdruck verleihen, das Risiko einer Herzattacke um die Hälfte im Vergleich zu ruhigeren Geschlechtsgenossen. Darüber hinaus senkte sich auch das Schlaganfall-Risiko bei „ausdruckfreudigeren“ Männern deutlich, heißt es in der Studie unter der Leitung von Patricia Eng. „Ein moderater Ausdruck von Ärger scheint über einen begrenzten Zeitraum einen Schutz vor kardiovaskulären Erkrankungen zu bieten“, erklärt Eng.

Allerdings ist dieser Zusammenhang nicht allgemein gültig. Bei gesunden Männern, die noch nie einen Herzanfall erlitten haben, stand die schützende Wirkung eines Gefühlsausbruchs nicht in Beziehung damit, wie oft Männer ihrem Ärger Ausdruck verliehen. Bei Männern, die bereits eine Herzerkrankung hatten, stieg wiederum mit der Frequenz des Gefühlsausbruches auch das Risiko einer erneuten Herzattacke deutlich an. Laut den Bostoner Medizinern bestätigt das Ergebnis vergangene Studien, die einen Zusammenhang zwischen chronischem Ärger und Erkrankungen der Herzkranzgefäße festgestellt haben. Nur wenige Studien haben aber bislang erhoben, wie verschiedene Ausdruckweisen von Ärger Herzerkrankungen beeinflussen.

Weiters zeigte sich, dass Personen mit höherem sozio-ökonomischen Status eher einen gesunden Lebenswandel führen und sich in Machtpositionen befinden, wo sie ihrem Ärger freien Lauf geben könne. „Dies kann jede potenzielle schädliche Auswirkung von Ärger oder feindseligen Gefühlen abmildern“, resümiert Eng.

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Sandra Standhartinger pressetext.austria

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