Schlüssel zu Aids liegt in schneller Immunreaktion
Erkenntnisse sollen Entwicklung wirksamer Vakzine vorantreiben
Forscher des staatlichen National Institutes of Health (NIH) behaupten, eine Erklärung, warum manche Menschen trotz einer jahrelangen HIV-Infektion gesund bleiben, gefunden zu haben. Der Schlüssel, so die Wissenschaftler des National Institute of Allergy and Infectious Disease (NIAD) in Bethesda, Maryland, liegt bei den CD8+T-Zellen des Immunsystems. Das Team aus den USA und den Niederlanden will mit der Entdeckung die Entwicklung wirksamer Impfstoffe vorantreiben, berichtet New Scientist.
Bei den meisten HIV-infizierten Menschen kommt es innerhalb weniger Jahre zum vollständigen Ausbruch der Aids-Erkrankung. Moderne Therapien können den Verlauf der Erkrankung verzögern aber nicht stoppen. Es ist bekannt, dass einige Patienten das Virus bis zu 20 Jahre ohne Behandlung und ohne Krankheitsanzeichen in sich getragen haben. Bei dieser Patientengruppe soll den CD8+T-Zellen eine große Bedeutung zukommen. Die Zellen verhindern die HIV-Ausbreitung, indem sie andere Zellen des Immunsystems, die vom Virus infiziert wurden, zerstören. Personen, die das Virus tragen aber Aids nicht entwickeln, hatten CD8+T-Zellen, die sich in Reaktion auf HIV-infizierte Zellen schneller replizierten. Die Zellen produzierten auch größere Mengen eines bestimmten Proteins, das die Zerstörung HIV-befallener Zellen vorantreibt.
Im nächsten Schritt wollen die Forscher unter der Leitung von Mark Connors untersuchen, wie bei den meisten HIV-positiven Patienten die Replikationsfähigkeit der CD8-Zellen stillgelegt wird. Dies gilt laut Experten als wichtige Frage, da die meisten Impfstrategien gegen das Virus darauf abzielen, die „Killer-Funktion“ der CD8-T-Zellen zu stimulieren.
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